Ein «Mini-Tsunami» hat das Meer vor Mallorca am Montag stark aufgewühlt. Dabei kam es zu Überschwemmungen, eine Person kam ums Leben.
Der Meeresspiegel in Mallorca schwankte am Montag teilweise um bis zu eineinhalb Meter (Symbolbild).
Der Meeresspiegel in Mallorca schwankte am Montag teilweise um bis zu eineinhalb Meter (Symbolbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag sorgte ein «Mini-Tsunami» in Mallorca für Gesprächsstoff.
  • Aufgrund des schwankenden Meeresspiegels kam es zu kleineren Überschwemmungen.
  • Ein Mann starb.
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Ein spektakulärer «Mini-Tsunami», der das Meer vor Mallorca ungewöhnlich stark aufgewühlt hat, sorgt bei Urlaubern und Einheimischen für Gesprächsstoff. Der Meeresspiegel habe am Montag teilweise um bis zu eineinhalb Meter geschwankt, teilte der spanische Wetterdienst Aemet am Mittwoch auf Anfrage mit. Besonders stark betroffen war Port d’Alcúdia im Norden der spanischen Urlaubsinsel. Eine riesige Welle überschwemmte dort die Strandpromenade, Restaurants und Geschäfte wurden unter Wasser gesetzt.

Mini-Tsunami

Die Auswirkungen des Naturphänomens seien vor allem auf Mallorca, aber auch auf Menorca zu spüren gewesen, hiess es. In der Nähe von Porto Petro an der Südostküste Mallorcas wurde ein deutscher Tourist von einer grossen Welle erfasst und ins Meer gespült. Er ertrank vor den Augen seiner Ehefrau und seiner Kinder. Eine grosse Jacht lief am abgelegenen Naturstrand von es Caragol an der Südküste auf Grund.

Mini-Tsunami

Kein seltenes Wetterphänomen

Dieses Wetterphänomen, auf den Balearen «Rissaga» genannt, kommt in den Gewässern um Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera in den Sommermonaten nicht selten vor – diesmal war es aber besonders heftig. So heftig, dass sich auch ältere und erfahrene Fischer in Port d'Alcúdia beeindruckt zeigten. «So eine Rissaga habe ich hier noch nie gesehen. Der Meeresspiegel fiel plötzlich fast einen Meter ab und hat dann beim Ansteigen die Promenade überschwemmt», wurde Martí Fuster in der Zeitung «Diario de Mallorca» zitiert.

Diese sogenannten Meteotsunamis entstehen nicht durch Erdbeben – wie die echten Tsunamis – sondern durch starke Luftdruckschwankungen, wie Felix Herz vom Deutschen Wetterdienst auf dpa-Anfrage sagte. Die Druckstörung müsse sich aber auch «mit der Welle verlagern, so dass sie sich weiter aufschaukelt». «Wenn die aufgeschaukelte Welle in flaches, küstennahes Wasser geführt wird, türmt sie sich auf, wie das ein richtiger Tsunami macht, nur dass es flacher ist.»

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