Nach dem Terroranschlag in Nizza 2016 sind noch immer Fragen ungeklärt. Die nach mutmasslich unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen könnten vor Gericht gehen.
Nizza Terror LKW Einschusslöcher
Im Juli 2016 war bei einem Terroranschlag ein LKW über die Promenade von Nizza gerast. (Archivbild) - keystone

Nach dem Lkw-Anschlag in Nizza mit 86 Toten am französischen Nationalfeiertag 2016 wächst bei Betroffenen die Hoffnung auf einen Prozess zu vermuteten Sicherheitsmängeln.

Wie die Staatsanwaltschaft in Nizza am Mittwoch mitteilte, sollen die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung von einer spezialisierten Abteilung der Staatsanwaltschaft Marseille übernommen werden. Diese verfüge über bessere Mittel, die Ermittlungen auch angesichts der Hunderten Zivilkläger effizient voranzutreiben.

Fast 300 Tote und Verletzte

Am 14. Juli 2016 war ein Mann auf der Strandpromenade mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 86 Menschen wurden getötet und mehr als 200 verletzt. Der Täter wurde nach der Tat erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Obwohl die Ermittler Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung des Täters fanden, ergab sich keine Verbindung zum IS. Unter den Opfern waren auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin einer Berliner Schule.

Frage der Verantwortung

Vor gut einem Jahr verurteilte ein Pariser Gericht bereits acht Unterstützer des Attentäters zu Strafen zwischen 2 und 18 Jahren Haft. Nach dem Anschlag, der für Frankreich ein nationales Trauma ist, kamen Vorwürfe zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen während der Feierlichkeiten auf. Im Fokus der Ermittlungen sind der damalige Bürgermeister, sein Beigeordneter und der Präfekt.

Die Opfervereinigung «Promenade des Anges» teilte mit: «Wir hoffen, dass die Mängel, die wir belegen werden, anerkannt werden, dass es zu Anklagen und einem Prozess kommt, damit die Opfer Antworten auf ihre Fragen erhalten.»

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