Musk polarisiert auf X - Abgeordnete fordern Prüfung
Hat X-Eigentümer Elon Musk den Algorithmus der Plattform zu seinen Gunsten angepasst? 42 Abgeordnete fordern eine Untersuchung.
Elon Musk wird vorgeworfen, seinen Beiträgen auf der Plattform X EU-rechtswidrig zu mehr Reichweite verholfen zu haben. Mehrere Europaabgeordnete fordern nun eine Untersuchung von der EU-Kommission.
Im Rahmen einer Studie der australischen Queensland-Universität wurden Musks Posts der vergangenen Monate untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Algorithmus zugunsten Musks eigener Beiträge geändert wurde.
Hat der Algorithmus Musks Beiträge bevorzugt?
Der Algorithmus entscheidet über Rechenoperationen, an welcher Stelle und auf welche Art ein Beitrag auf X angezeigt wird. Das Forscherteam berichtet, dass die Beiträge des Tech-Giganten seit Juli enorm gestiegene Aufrufe verzeichnen.
Im Juli hatte Elon Musk verkündet, den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu unterstützen. Eine unabhängige Begutachtung der Studie erfolgte bislang nicht.
Auch die Posts anderer prominenter politischer Accounts verzeichneten zur US-Wahlkampfzeit einen Anstieg an Aufrufen. Bei Musk seien allerdings ein weitaus stärkere Aufrufzahlen zu sehen.
Musk auf X: Einfluss auf Wahlergebnis und Co.?
Die Europaabgeordneten halten in ihrer schriftlichen Anfrage an die EU-Kommission fest: «Der Anstieg der Aufrufe betrifft auch Musks Beiträge zu EU- und mitgliedsstaatlichen Themen auf X.»
Dazu gehören auch «etwa kremlfreundliche Propaganda zum Krieg in der Ukraine und antisemitische Verschwörungstheorien». Durch eine Änderung des Algorithmus' wird ein erfolgter starker Einfluss auf die Meinungsbildung der Gesellschaft sowie Wahlprozesse befürchtet.
Auch die öffentliche Sicherheit in der EU könne damit gefährdet werden. Die EU-Kommission soll das Risiko mittels des Digitalgesetzes DSA (Digital Services Act) untersuchen und bewerten.
Bislang erfolgte keine Antwort durch die Kommission. 42 Abgeordnete hatten die Anfrage aus dem EU-Parlament unterzeichnet.
Die Abgeordneten entstammen parteiübergreifend den Grünen, Sozialdemokraten, Linken, Liberalen sowie der Mitte-Rechts-Fraktion EVP.