Massaker in Butscha: Ukraines Aussenminister fordert neue Sanktionen

Keystone-SDA
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Ukraine,

Nach Bekanntwerden von Gräueltaten in der Stadt Butscha bei Kiew hat der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba härtere Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland gefordert. «Das Massaker von Butscha war vorsätzlich. Die Russen zielen darauf ab, so viele Ukrainer wie möglich auszulöschen», schrieb Kuleba am Sonntag auf Twitter. «Wir müssen sie aufhalten und rausschmeissen.»

Dmytro Kuleba
Dmytro Kuleba - Pool/AFP

Dem britischen Sender Times Radio sagte Kuleba, es habe sich bei den Getöteten weder um Guerilla-Kämpfer noch um Menschen gehandelt, die den Russen Widerstand geleistet hätten. Sie seien aus Ärger und reiner Mordlust getötet worden. Er fügte hinzu: «Russland ist schlimmer als der IS, Punkt.»

Kuleba kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass die Verantwortlichen für Gräueltaten in seinem Land zur Verantwortung gezogen würden. Dazu gehöre auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow, den er als «einen der Architekten der russischen Aggression gegen die Ukraine» bezeichnete.

Konkret forderte Kuleba von den sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächten ein Öl-, Gas- und Kohle-Embargo gegen Russland, einen Ausschluss aller russischen Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift sowie eine Schliessung aller Häfen für russische Schiffe und Waren.

Die britische Aussenministerin Liz Truss kündigte unterdessen mit Blick auf die Gräueltaten gegen ukrainische Zivilisten an, Grossbritannien werde «nicht eher ruhen», bis die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen seien. Das schliesse russische Kommandeure und Personen innerhalb der russischen Regierung mit ein, betonte sie.

Zu den «wahllosen Angriffen auf unschuldige Zivilisten während der ungerechtfertigten und illegalen Invasion in die Ukraine» müssten Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen eingeleitet werden, sagte Truss weiter. London werde den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bei der Untersuchung und Verfolgung von Kriegsverbrechen vollkommen unterstützen.

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew hatten Fotos von getöteten Menschen in der zurückeroberten Stadt Butscha für Entsetzen gesorgt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von «Völkermord».

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