Menschenaffen in Afrika droht Verlust des Lebensraums
Klimawandel, Landnutzung und das Bevölkerungswachstum der Menschen bedrohen in dramatischer Weise das Überleben von Gorillas, Bonobos und Schimpansen. Der Lebensraum wird immer kleiner.

Das Wichtigste in Kürze
- Lebensräume von Menschenaffen werden immer kleiner.
- So wird 85 Prozent des heutigen Verbreitungsgebiets unbewohnbar sein.
- Das geht aus einer grossen Studie hervor.
Klimawandel, Landnutzung und das Bevölkerungswachstum der Menschen bedrohen in dramatischer Weise das Überleben von Gorillas, Bonobos und Schimpansen. Der Lebensraum wird immer kleiner. Er könnte in den kommenden 30 Jahren massiv schrumpfen. Dies ist das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift «Diversity and Distributions» veröffentlichten Studie, an der über 60 Wissenschaftler beteiligt waren.
Demnach wird mindestens 85 Prozent des heutigen Verbreitungsgebiets der Affen bis 2050 nicht mehr bewohnbar sein. Die Zerstörung des Lebensraums stehe im engen Zusammenhang mit Klimawandel, Abholzung von Wäldern und menschlichem Bevölkerungswachstum.
Gorillas, Bonobos (Zwergschimpansen) und Schimpansen blickten in «eine düstere Zukunft». Das sagte Ilka Herbinger vom World Wide Fund For Nature (WWF), eine Co-Autorin der Studie. «In vielen Regionen Afrikas drohen unsere nächsten Verwandten schon bald auszusterben.» Herbinger rief dazu auf, «den Klimakollaps» und die «Zerstörung der Wälder» aufzuhalten, um ein Massensterben der Menschenaffen abzumildern.
Lebensräume werden sich durch die Erderwärmung ändern
Es sei für das Überleben der Menschenaffen auch entscheidend, «Verbindungen und Korridore» zwischen Lebensräumen zu erhalten und herzustellen. Denn diese könnten zukünftig ein Rückzugsgebiet sein. So seien beispielsweise derzeit Gebirge für einige Menschenaffenarten als Lebensraum weniger geeignet, jedoch sei davon auszugehen, dass sich dies durch die Erderwärmung ändern werde. So könnten Tiere theoretisch überleben, wenn es ihnen möglich ist, aus dem Tiefland in die Berge zu wandern.