Migration

Migration: Schlepper missbrauchen Tiktok für ihr Geschäft

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Grossbritannien,

Britische Reporter sind albanischen Schleppern auf die Schliche gekommen. Diese benutzen Tiktok, um die illegale Migration nach Grossbritannien zu propagieren.

Migration Ärmelkanal
Schlepper versuchen über solche Tiktok-Bilder, den Menschen-Schmuggel über den Ärmelkanal schmackhaft zu machen. - Tiktiok/@fran_gomone_angli1

Das Wichtigste in Kürze

  • Albanische Menschen-Schmuggler machen auf Tiktok mit Bildern und Videos Werbung.
  • Sie bieten sogar Überfahrten in einer Yacht für gut 17'000 Franken an.
  • Zudem geben sie Interessierten Tipps, wie sie mit britischen Behörden umgehen sollen.

«Der Erfolg spricht für sich selbst. Die Jungs sind heute Abend gut in London angekommen», steht auf einem Tiktok-Bild, das Migranten auf einem Schlauchboot zeigt. Mit solchen Bildern und Videos machen albanische Menschen-Schmuggler auf dem Netzwerk Werbung für die illegale Migration nach Grossbritannien.

Wie Recherchen von der «Sun» zeigen, versprechen die Schlepper eine «sichere» Überfahrt über den Ärmelkanal. Dazu bieten sie für die Migration einen Platz auf einem kleinen Schlauchboot für rund 5000 Franken an. Oder sogar auf einer Yacht für gut 17'000 Franken pro Person.

Ärmelkanal Schmuggler Migration
Einer der Schmuggler machte auf seinem Tiktok-Account Werbung für die illegale Migration über den Ärmelkanal. - Tiktok/@franc_gomoe_angli1

«Die Franzosen werden dich nicht aufhalten. Ganz im Gegenteil: Sie werden dich sicher begleiten, bis du britisches Gewässer erreichst.» Das schreibt ein Schlepper auf Tiktok einem «Sun»-Reporter, der sich als albanischer Migrant ausgibt. Allein dieser Account hat über 1800 Follower und knapp 7000 Likes.

Migranten sollen nach Ankunft Anwalt kontaktieren

Zudem geben die Menschen-Schmuggler Tipps, wie Migranten mit britischen Behörden nach der illegalen Migration umgehen sollen. Man solle nach Ankunft einen Anwalt kontaktieren, der einem helfe, den Behörden eine «gute Geschichte» aufzutischen.

«Ich kann dir die Nummer eines Anwalts geben, den ich für meine Verwandten kontaktiert habe», erklärt einer der Tiktok-Schlepper. «Er hat es geschafft, für die Hälfte der Albaner in London eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten.» Nur ein Junge sei kurz inhaftiert worden, alle anderen hätten es zu ihren Verwandten in Grossbritannien geschafft.

Sie sollen sich als Opfer von Menschen-Schmuggel ausgeben

Die albanischen Schmuggler scheinen sich an ihren Landsleuten ein goldenes Näschen zu verdienen. Laut einem Bericht des britischen Militärs hatten vergangenes Jahr 757 Albaner in einem kleinen Boot den Ärmelkanal überquert. In diesem Jahr waren es allein in sechs Wochen 1075 albanische Migranten.

Nutzen Sie Tiktok?

Die Schlepper würden die Migranten anweisen, sich in Grossbritannien als Opfer von Menschen-Schmuggel zu bezeichnen. Das sagt ein ehemaliger Direktor der britischen «Border Force» (Grenzsicherungsbehörde). Das würde es erschweren, diese direkt zurück nach Albanien zu schicken.

Die britischen Reporter haben insgesamt drei Schmuggler auf Tiktok gefunden und diese dem chinesischen Unternehmen gemeldet. Tiktok habe diese daraufhin gesperrt. «Diese Inhalte haben auf Tiktok keinen Platz. Wir erlauben keine Inhalte, die Menschen-Schmuggel fördern», heisst es in einer Erklärung.

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