Mikroplastik gefährdet Walhaie und Mantarochen

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Australien,

Mantarochen und Walhaie können kaum kontrollieren, was ihnen in den Schlund strömt. Mit dabei ist meist auch viel Mikroplastik, erklären Forscher.

Haie Rochen Mikroplastik
Winzige Plastikteile gelangen in den Verdauungstrakt der Haie und Rochen. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Mikroplastik ist ein grosses Problem für Mantarochen und Walhaie.
  • Das zeigt eine neue Studie von Forschern der Murdoch Universität.

Der Plastikmüll in den Weltmeeren nimmt Tag für Tag zu. Und wird für Mantarochen und Walhaie zum Gesundheitsrisiko. Denn die Meeresbewohner können nicht bestimmen, was ihnen in den Schlund strömt.

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Der Walhai gehört der Ordnung der Ammenhaiartigen an. - Keystone

Die Tiere filtrieren täglich hunderte bis tausende Kubikmeter Meerwasser. Wissenschaftler berichten nach Wasseranalysen, dass dabei auch grosse Mengen an sogenanntem Mikroplastik in den Verdauungstrakt der riesigen Tiere gelangt. Die Langzeitfolgen seien weitgehend noch unklar.

Mikroplastik in drei Gebieten untersucht

Das Forscher-Team um Elitza Germanov von der Murdoch-Universität untersuchte verschiedene Meeresgebiete. Darunter das Wasser vor Nusa Penida auf Bali sowie im Komodo-Nationalpark und in der östlichen Java-See.

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Mantarochen können eine Spannweite von bis zu sieben Metern erreichen. - twitter / skyward

Danach errechneten die Wissenschaftler aus der Partikelzahl in den Proben die wahrscheinliche Aufnahme über das von den Tieren filtrierte Wasser. Die Ergebnisse präsentierten sie im Fachmagazin «Frontiers in Marina Science».

Demnach landen rund 60 Plastikpartikel pro Stunde im Magen eines Riffmantas. Sogar doppelt so viele sollen es bei Walhaien sein. Besonders schlimm sei die Lage in Indonesien. Der Inselstaat mit seinen 265 Millionen Einwohnern ist einer der grössten Plastikmüll-Produzenten der Welt.

Gesamter Organismus beeinflusst

Als Mikroplastik gelten Plastikteile, die einen Durchmesser von fünf Millimetern haben. Diese entstehen meist durch den Zerfall von grösseren Plastikteilen, wie beispielsweise Einwegverpackungen.

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Aus weggeworfenen Tüten, Einwegverpackungen und Trinkflaschen entsteht Mikroplastik. - Keystone

Stoffe aus den Teilen können sich schliesslich im Gewebe ansammeln. Dort verändern sie den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel, zudem beeinflussen sie das Wachstum und die Fortpflanzung der Tiere.

Bei bedrohten Tierarten wie Mantas oder Walhaien seien direkte Analysen des aufgenommenen Plastiks im Magen oder Darm zwar kaum möglich. Doch Studien bei Bartenwalen hätten bereits gezeigt, dass diese tausende Plastik-Partikel täglich schlucken.

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