Minister der Besatzungsbehörden bei Beschuss in Ostukraine getötet
Beschuss einer Bäckerei in der Ukraine fordert hohe Opfer, darunter ein Minister.
Beim Beschuss einer Bäckerei in der von russischen Kräften annektierten Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine ist Medienberichten nach ein Minister der Besatzungsbehörden ums Leben gekommen. Unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes sei die Leiche des Ministers für Zivilschutz in der Region Luhansk, Alexej Poteleschtschenko, gefunden worden, teilte der von Moskau ernannte Regierungschef des Luhansker Gebiets, Sergej Koslow, am Montag mit.
Insgesamt sind russischen Angaben nach 28 Menschen durch den Angriff am Samstag getötet worden, darunter auch ein Kind. Die russische Führung hat den Beschuss scharf verurteilt. «Die anhaltenden Schläge gegen zivile Infrastruktur sind ein fürchterlicher Terroranschlag», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Zuvor hatte Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa behauptet, Kiew habe im Wissen auf die Bäckerei geschossen, dass sich zu dieser Zeit dort viele Zivilisten aufhielten.
Rolle und Hintergrund des Getöteten
Poteleschtschenko war seit Herbst 2023 auf dem Ministerposten in Luhansk. Davor leitete er die Feuerwehr in der Region. Ein reiner Zivilist war er nicht. «Ein Kamerad und Freund aus dem Kampf, der das Schmiedefeuer der Schlachten in der Sommerkampagne 2014 durchlaufen hat, ist getötet worden», schrieb so auch Koslow.
Das ukrainische Militär hat den Schlag bislang nicht kommentiert. Die ukrainische Stadtverwaltung von Lyssytschansk hat den Schlag bestätigt. Ihrer Darstellung nach war die Bäckerei aber kein ziviles Ziel. Sie habe für die Bedürfnisse der Front gearbeitet.
Lyssytschansk liegt nur rund zehn Kilometer von der Frontlinie entfernt. Die Stadt wurde im Sommer 2022 nach schweren Kämpfen von russischen Truppen erobert – die Bevölkerung sank dabei zeitweise auf weniger als ein Zehntel.