Ministerium beginnt Verbraucherbefragung zu Nährwert-Logos

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Deutschland,

In der Debatte um klarere Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in vielen Lebensmitteln sollen nun die Verbraucher entscheiden.

Unter den vier Modellen ist das aus Frankreich stammende System Nutri-Score, für das sich Verbraucherschützer und die SPD stark machen. Foto: Christophe Gateau
Unter den vier Modellen ist das aus Frankreich stammende System Nutri-Score, für das sich Verbraucherschützer und die SPD stark machen. Foto: Christophe Gateau - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesernährungsministerium hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Befragung begonnen, um schliesslich über das geplante Nährwert-Logo zu entscheiden.

Zur Auswahl stehen vier verschiedene Modelle, ein Resultat soll Ende September vorliegen. «Das Ergebnis wird für mich massgeblich sein», sagte Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU). «Ich werde dann einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, der dieses Nährwertkennzeichen empfiehlt.» Die Verbraucherforschung in verschiedenen Formaten solle sicherstellen, dass das künftige System eine gute Orientierung bietet, sagte Klöckner.

Unter den vier Modellen ist das aus Frankreich stammende System Nutri-Score, für das sich Verbraucherschützer und die SPD stark machen. Es bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot. Erste Produkte damit sind schon in deutschen Supermärkten zu kaufen.

Getestet werden soll ausserdem das «Keyhole»-Modell aus Skandinavien mit einem weissen Schlüsselloch auf grünem Grund, das eine positive Nährwertbewertung anzeigt. Teil der Befragungen sind daneben zwei noch nicht in der Praxis eingesetzte Modelle: ein vom bundeseigenen Max-Rubner-Forschungsinstitut entwickeltes Logo und ein Label, das der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL vorgeschlagen hat.

Vorgesehen sind zunächst intensivere Gruppendiskussionen mit acht bis zehn Teilnehmern in mehreren Städten in Deutschland. Darauf soll eine repräsentative Umfrage folgen. Klöckner sagte, ein verpflichtendes nationales System sei europarechtlich nicht möglich. Von einer europaweit einheitlichen Kennzeichnung «sind wir weit entfernt».

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