Moskau bezeichnet US Klage gegen Russin als lächerliche Ablenkung
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA erhielt eine Russin wegen angeblicher Wahleinmischung eine Anklage.
- Das russische Aussenministerium erachtet dies als eine lächerliche Ablenkung.
Das russische Aussenministerium hat die US-Klage gegen eine Russin wegen mutmasslicher Wahleinmischung als lächerlichen Ablenkungsversuch bezeichnet. «Wir verstehen, dass Washington einen Vorwand sucht, um wieder einmal seine berühmten Sanktionen gegen unser Land zu rechtfertigen», sagte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow heute Samstag einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge. Mit dem Fall wollten die USA lediglich die Stimmung vor den bevorstehenden Kongresswahlen schüren.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Virgina eine 44 Jahre alte Russin angeklagt. Die Frau soll ein Projekt verwaltet haben, das den Angaben des Justizministeriums zufolge «Einflusskampagnen» unter anderem in den USA, in EU-Mitgliedsstaaten und in der Ukraine geführt haben soll. Ein kremlnaher Oligarch soll das Projekt finanziert haben, das Teil eines «Informationskrieges» gegen die USA gewesen sei.
Es gebe keine Beweise für eine Verstrickung, sagte Rjabkow. «Die USA überschätzen eindeutig ihre eigenen Möglichkeiten.» Mit der Klage werde Washington seiner Einschätzung zufolge lediglich immer mehr weltweiten Widerstand gegen die eigene Politik hervorrufen.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind sehr angespannt. Die USA beschuldigen Russland, durch Hackerangriffe und Propaganda Einfluss auf die US-Wahl 2016 genommen zu haben, und verhängten deswegen Sanktionen gegen das Land. Moskau bezeichnet die Massnahmen als Ausdruck eines innenpolitischen Streits in Washington.