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Mutmassliche deutsche Linksextremistin bekommt fünf Jahre Haft

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die mutmassliche deutsche Linksextremistin Lina E. wurde wegen Angriffe auf Rechtsextreme verurteilt. Sie muss fünf Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

dpatopbilder - Die Angeklagte (M) steht bei der Fortsetzung des Prozesses im Oberlandesgericht (OLG) Dresden im Verhandlungssaal und hält einen Aktenordner vor ihr Gesicht. Die Gruppe bestehend aus Lina E. und drei Männern aus der linksextremistischen Leipziger Szene ist wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Foto: Sebastian Kahnert/dpa
dpatopbilder - Die Angeklagte (M) steht bei der Fortsetzung des Prozesses im Oberlandesgericht (OLG) Dresden im Verhandlungssaal und hält einen Aktenordner vor ihr Gesicht. Die Gruppe bestehend aus Lina E. und drei Männern aus der linksextremistischen Leipziger Szene ist wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Foto: Sebastian Kahnert/dpa - sda - Keystone/dpa/Sebastian Kahnert

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Linksextremistin Lina E. wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
  • Auch die drei Mitangeklagten erhielten Freiheitsstrafen.
  • Ihnen werden mehrere Angriffe auf Anhänger der rechten Szene vorgeworfen.

Die mutmassliche deutsche Linksextremistin Lina E. ist wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Für ihre drei Mitangeklagten verhängte die Staatsschutzkammer des Oberlandesgerichtes Dresden Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren fünf Monaten und drei Jahren und drei Monaten.

Unterstützer und Sympathisanten protestierten im Saal lautstark gegen das Urteil. Nach Verkündung des Strafmasses unterbrach der Vorsitzende Richter Hans Schlüter-Staats die Verhandlung, weil Zuschauer «Faschofreunde» und «Scheiss Klassenjustiz» zur Richterbank skandierten.

Nach Überzeugung der Staatsschutzkammer sind die 28 Jahre alte Studentin und ein gleichaltriger Mitangeklagter der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung schuldig; ein 37-Jähriger und ein weiterer 28-Jähriger wegen deren Unterstützung.

E. und zwei von ihnen wurden zudem der gefährlichen Körperverletzung beschuldigt, ein vierter Angeklagter der Beihilfe dazu. Die Staatsschutzkammer blieb damit unter den Strafanträgen der Bundesanwaltschaft, die acht Jahre Freiheitsstrafe für die aus dem hessischen Kassel stammende E. sowie zwischen zwei Jahren neun Monaten und drei Jahren neun Monaten für die drei Männer gefordert hatte.

Vermeintliche Anhänger der rechten Szene zusammengeschlagen

Der Generalbundesanwalt warf den Angeklagten vor, zwischen 2018 und 2020 tatsächliche oder vermeintliche Anhänger der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach brutal zusammengeschlagen zu haben. E. gilt bei der Anklagevertretung als Kopf der Gruppe. In mindestens zwei Fällen soll sie das Kommando geführt haben. Ein Kronzeuge hatte die Beschuldigten belastet.

Laut Anklage wurden 13 Menschen verletzt, zwei davon potenziell lebensbedrohlich. Die Beschuldigten hätten den demokratischen Rechtsstaat ebenso abgelehnt wie das staatliche Gewaltmonopol, lautete eine weitere Anschuldigung.

Ein Graffiti prangt an einem Wohnhaus im Leipziger Süden.
Ein Graffiti prangt an einem Wohnhaus im Leipziger Süden. - Jan Woitas/dpa

Für die Verteidigung kamen nach dem Prozessverlauf nur Freisprüche infrage, sie hält den Prozess für politisch motiviert und am falschen Ort geführt. Sie sahen ihre Mandanten einer Vorverurteilung ausgesetzt und warfen den Bundesanwälten vor, bei der Verurteilung rechter und linker Straftäter unterschiedliche Massstäbe anzusetzen. Dem Gericht wurde unterstellt, voreingenommen zu sein.

Zur Urteilsverkündung wurde besonders Lina E. von Angehörigen und Anhängern im Saal mit tosendem Beifall und Sprechchören empfangen und minutenlang gefeiert. Zur Verkündung des Strafmasses protestierten sie, Zuschauer beschimpften das Gericht. Vor dem Gebäude am Stadtrand, in dem sich der Hochsicherheitssaal von Sachsens Justiz befindet, demonstrierten mehrere Dutzend Anhänger vor allem aus Leipzig und bekundeten Solidarität mit Lina E.

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