Nach Kritik kein Auftritt von Alt-Bischof Mixa bei AfD
Nach heftiger Kritik findet ein geplanter Auftritt des Altbischofs Walter Mixa auf einer AfD-Wahlveranstaltung nicht statt.

Das Wichtigste in Kürze
- Bistum warnte vor schwerem Schaden für die katholische Kirchen.
«Ich habe mein Kommen abgesagt», sagte Mixa am Montag der Zeitung «Donaukurier». Ihm sei «nicht klar gewesen, dass es sich um eine AfD-Veranstaltung handelt». Das Bistum Augsburg hatte den geplanten Auftritt bei der AfD zuvor kritisiert und vor einem schweren Schaden für die Kirche gewarnt.
Mixa sollte am 24. Mai und damit zwei Tage vor der Europawahl in Augsburg zum Thema «Islamisierung? Christentum» einen Vortrag halten. Eingeladen dazu hat der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Markus Bayerbach.
Der frühere Bischof von Eichstätt und Augsburg sagte dem «Donaukurier», er sei vor etwa vier bis sechs Wochen vom Sekretariat eines bayerischen Landtagsabgeordneten angerufen worden, den er für einen Christsozialen gehalten habe. Dass es sich um die AfD handelte, sei ihm erst klar geworden, nachdem die Nachricht von seinem Auftritt die Runde gemacht hatte.
Bischof Mixa beteuerte, er habe nicht provozieren wollen. «Die EU ist mir sehr wichtig, sie hat uns nach dem Zweiten Weltkrieg den Frieden in Europa gebracht.»
Das Bistum Augsburg hatte am Montag erklärt, ein solcher Auftritt werde von Bischof Konrad Zdarsa und seinem Generalvikar Harald Heinrich «ausdrücklich abgelehnt und nicht gutgeheissen». Zdarsa wollte Mixa ausserdem schriftlich auffordern, bei der Veranstaltung nicht aufzutreten.
«Offenbar ist es dem emeritierten Bischof nicht bewusst, dass er mit seinem Verhalten bei vielen Menschen, insbesondere auch bei zahlreichen Gläubigen grosse Verärgerung verursacht und damit dem Bistum Augsburg und der Kirche insgesamt schweren Schaden zufügt», hiess es in der Erklärung des Bistums.
Bereits im Januar hatte der Altbischof nach einem damaligen Bericht der «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» beim Neujahrsempfang eines Stuttgarter AfD-Stadtrats unter anderem über das Thema Islam gesprochen.
Der 78 Jahre alte Mixa musste 2010 nach einer wochenlangen Kontroverse sein Amt als Bischof von Augsburg und als Militärbischof räumen. Die Vorwürfe drehten sich um Prügelvorwürfe von Heimkindern gegen Mixa in dessen Zeit als Pfarrer und um den Vorwurf der Veruntreuung.