Nato erneuert für Milliardenbetrag Flotte von Aufklärungsflugzeugen
Die Nato erneuert Radarflotte in Deutschland: Sechs Boeing E-7A Wedgetail Flugzeuge wurden genehmigt. Der Einsatzbeginn ist bis spätestens 2031 geplant.
![General aus Belgien begrüßt Ursula von der Leyen](https://c.nau.ch/i/BB8eA/900/general-aus-belgien-begrusst-ursula-von-der-leyen.jpg)
Die Nato erneuert ihre in Deutschland stationierte Flotte von Radar-Aufklärungsflugzeugen. Deutschland und andere Verbündete gaben grünes Licht für die Anschaffung von sechs Maschinen vom Typ Boeing E-7A Wedgetail. Die erste von ihnen soll spätestens 2031 einsatzbereit sein.
«Aufklärungs- und Überwachungsflugzeuge sind für die kollektive Verteidigung der Nato von entscheidender Bedeutung, und ich begrüsse das Engagement der Alliierten für Investitionen in High-End-Fähigkeiten», kommentierte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Diese Investition in modernste Technik zeige die Stärke der transatlantischen Verteidigungszusammenarbeit.
Die Nato hält sich bei den genauen Kosten bedeckt
Zu den genauen Kosten für die Erneuerung der Flugzeug-Flotte wollte sich die Nato auf Anfrage nicht äussern. Einen Anhaltspunkt geben allerdings Zahlen der britischen Regierung.
Die Kosten für die geplante Anschaffung von drei Maschinen für die eigene Luftwaffe wurden zuletzt mit 1,89 Milliarden Pfund (2,17 Mrd. Euro) beziffert.
Seit über 30 Jahren sind Boeing 707-Flugzeuge die Basis für das Nato-Radarsystem, auch bekannt als Awacs (Airborne Early Warning and Control System). Sie werden derzeit vor allem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Europa eingesetzt.
Eine Flotte mit bedeutenden Einsätzen
Die Flotte hat ihren Hauptstützpunkt am Nato-Flugplatz Geilenkirchen bei Aachen. Mit 14 Maschinen war sie in bedeutenden Nato-Einsätzen engagiert. Dazu gehört der Kampf gegen den Terrorismus und der Kosovokrieg.
Die Awacs sind mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau in der Lage, andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren. Die Informationen können die Flieger an alle anderen im Luftraum weitergeben, die technisch entsprechend gerüstet sind. Damit können sie auch als fliegende Gefechtsleitstände eingesetzt werden.
Das neue Boeing-Modell wurde ursprünglich für die australische Luftwaffe entwickelt und wird auch schon von der Türkei genutzt. Es basiert auf einer militarisierten Version des Passagierjets 737.