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Neuer EU-Klimakommissar: Kernenergie sehr wichtig gegen Klimawandel

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USA,

Der neue EU-Klimakommissar Maros Sefcovic hält Atomkraft für sehr wichtig im Kampf gegen den Klimawandel.

Maros Sefcovic
Maros Sefcovic - AFP/Archiv

Dem neuen EU-Klimakommissar Maros Sefcovic zufolge ist Kernenergie unabdingbar für den Kampf gegen den Klimawandel. «Wenn man sich zahlreiche Projektionen für 2050 und die Zeit danach anschaut, habe ich ehrlich gesagt noch keine Prognose gesehen, laut der Klimaneutralität ohne Atomenergie zu erreichen wäre», sagte er laut der Zeitung «Welt» am Rande der UN-Generalversammlung in New York.

Der 57-Jährige hatte den Posten als Klimakommissar im August vom Niederländer Frans Timmermans übernommen. Dieser hatte die EU-Kommission verlassen, um als Spitzenkandidat des rot-grünen Wahlbündnisses für die Parlamentswahl in seiner Heimat anzutreten.

Deutschland setzt vorerst auf schädliche Kohle

Sefcovic betonte, welche Energiequellen ein EU-Land nutze, sei eine souveräne Entscheidung der jeweiligen Regierungen. «Wir sehen einige Mitgliedsländer, die in jüngster Zeit in den Bau neuer Atomkraftwerke investieren», so der Slowake. Es gebe grosses wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung kleiner Reaktoren, die seiner Meinung nach eine Option für die Zukunft seien.

Um die zukünftige Rolle der Atomkraft wird auf EU-Ebene immer wieder gerungen. Staaten wie Frankreich sehen darin eine nützliche Technologie, um die Energieproduktion klimafreundlich zu gestalten. Deutschland und Österreich stehen in der EU der Atomkraft hingegen kritisch gegenüber. Deutschland hatte im Frühjahr die letzten drei von einst 19 Kernkraftwerken abgeschaltet. Der Anteil der besonders klimaschädlichen Kohle an der Stromerzeugung ist in Europas grösster Volkswirtschaft zuletzt wieder gestiegen.

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Kommentare

User #1418 (nicht angemeldet)

> nur mit Atomstrom wir die Welt sauber Kannst du erläutern? Ich sehe nicht wie?

User #1779 (nicht angemeldet)

Klimaneutrale Energieversorgung ist auch ohne AKW möglich, sagt selbst der ETH-Nuklearforscher Andreas Pautz. Die Hoffnung, dass man nach Lösungen sucht, ist natürlich verständlich, aber wir haben die Lösung ja schon und das sind die erneuerbaren Energien: insbesondere die Wind- und PV-Anlagen, die können wir eben auch sehr schnell ausbauen. Wir sehen es überall, wo neue Atomkraftwerke gebaut werden, dass die Kosten- und Zeitpläne um ein Vielfaches gerissen werden. Das bedeutet: Die Atomkraft ist nicht nur viel, viel teurer als die Erneuerbaren, sondern es braucht eben auch viel zu lang, bis wir dann letztlich überhaupt auf diese Kapazitäten auch zurückgreifen könnten. Was wir jedoch gerade im Kampf gegen die Klimakrise brauchen, sind natürlich sehr schnelle Lösungen und da sind eben Windenergie- und PV-Anlagen genau das, auf das wir jetzt setzen sollten. Eine ETH-Studie kam zum Schluss, dass wir nur 20% unseres Windpotentials nutzen müssten und das Problem wäre gelöst. Die Axpo ist mit 24,1% am Global Tech I Offshore-Windpark, der zu den ersten Windparks, die in der deutschen Nordsee errichtet wurden, beteiligt. Die BKW ist nicht nur in der Schweiz im Windgeschäft tätig, sondern betreibt zusammen mit Netzwerkfirmen und Partnern auch über 30 Windparks in Deutschland, Frankreich, Italien und Norwegen. Mit einer Gesamtleistung von über 800 MW erzeugen diese jährlich rund 1 TWh Strom und versorgen damit etwa 222’000 Haushalte.

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