Niederlande verschärfen Corona-Massnahmen in grossen Städten
In mehreren grossen Städten in den Niederlanden werden die Corona-Massnahmen weiter verstärkt. Man will verhindern, dass die zweite Welle die Spitäler erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren grossen Städten der Niederlande werden die Corona-Schutzmassnahmen verschärft.
- Man will so verhindern, dass die zweite Welle die Krankenhäuser erreicht.
- Die Massnahmen werden ab Sonntag in Kraft treten.
In Amsterdam, Rotterdam und weiteren grossen Städten der Niederlande werden die Schutzvorkehrungen gegen das Coronavirus verschärft. In insgesamt sechs besonders betroffenen Regionen dürfen Gaststätten künftig ab Mitternacht keine Gäste mehr einlassen und müssen um 1.00 Uhr schliessen, wie die Regierung am Freitag in Den Haag mitteilte.
Die Massnahmen treten demnach am Sonntagabend in Kraft. Feiern mit mehr als 50 Personen sind ab dann verboten. Das gilt auch für Feste im Freien.
Genehmigungen für grössere Veranstaltungen
Für Veranstaltungen mit mehr Teilnehmern, etwa Konzerte, müssen Genehmigungen beantragt werden. Die Behörden in Amsterdam verfügten zusätzlich, dass die Parks nachts geschlossen werden, um illegale Partys zu verhindern.
In den Niederlanden zeichnet sich nach Einschätzung der Regierung eine zweite Corona-Welle ab. Das werde durch zunehmende Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 deutlich, sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge.
In den Krankenhäusern sei die zweite Welle noch nicht angekommen. «Wir müssen gemeinsam verhindern, dass es so weit kommt.» Zuvor hatten die Behörden beinahe 2000 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet - die bislang höchste Zahl.
«Gefühl für Notwendigkeiten» muss zurück
Ministerpräsident Mark Rutte rief die Niederländer auf, grundlegende Schutzmassnahmen nicht zu missachten. Mahnend verwies er auf die Situation im Frühjahr. Damals überstieg die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten die Kapazitäten der niederländischen Intensivstationen deutlich.
Das Virus habe seitdem nur zurückgedrängt werden können, weil die Mehrheit der Bevölkerung Schutzmassnahmen akzeptierte. «Das Gefühl für diese Notwendigkeiten muss zurückkehren.»