Nord Stream Sabotage: Team mit Jacht von Rostock in See gestochen

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Gibt es einen Durchbruch im Rätsel um die «Nord Stream»-Sabotage? Ermittler fahnden offenbar nach fünf Männern und einer Frau.

Gasleck bei Nord Stream
Insgesamt seien zwischen 10'000 und 50'000 Tonnen Methan im Meer verblieben. (Archiv). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Männer und eine Frau sollen am Nord-Stream-Sabotageakt beteiligt gewesen sein.
  • Das Sprengteam soll mit einer Jacht von Rostock aus in die Nordsee gestochen sein.
  • Zu der Nationalität der mutmasslichen Täter ist allerdings noch nichts bekannt.
  • Die USA gehen von einer «pro-ukrainischen Gruppe» aus – ohne Verbindung zur Regierung.

Offenbar wissen deutsche Ermittler nun, wie der Sabotageakt der «Nord-Stream»-Pipelines abgelaufen ist. Ein Rechercheverbund aus «ARD», «SWR» und «Die Zeit» berichtet, dass die Behörden den Tathergang rekonstruieren konnten.

Zur Erinnerung: In der Nacht zum 26. September 2022 haben Explosionen der Stränge der Pipeline «Nord Stream 1» und einen der beiden Stränge von «Nord Stream 2» zerstört.

Denken Sie, der Ukraine-Krieg wird bald enden?

Gemäss dem Bericht des Rechercheverbundes sollen zuvor fünf Männer und eine Frau bereits am 6. September mit einer Yacht von Rostock (D) aus zur Nordsee aufgebrochen sein, um die Sprengladungen zu platzieren. Die Gruppe habe laut der «Zeit» aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin bestanden.

Zu der Nationalität der mutmasslichen Täter ist allerdings noch nichts bekannt. Es ist die Rede, dass professionell gefälschte Pässe verwendet wurden, um die Identität der Gruppe zu verschleiern. Was hingegen ermittelt werden konnte, ist die Herkunft der Yacht. Diese Spur führt in die Ukraine, das Boot gehört einem ukrainischen Geschäftsmann. Für die Fahrt wurde sie allerdings von einer polnischen Firma gemietet.

Wie es in dem Bericht weiter heisst, soll die Yacht nach der Fahrt ungereinigt dem Eigentümer zurückgegeben worden sein. Die Ermittler sollen anschliessend Spuren von Sprengstoff in der Kabine nachgewiesen haben.

Selenskyj-Berater: «Ukraine hat nichts mit Nord-Stream-Situation zu tun»

Zuvor wurde am Dienstag bekannt, dass die US-Regierung davon ausgeht, dass eine «pro-ukrainische Gruppe» hinter der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines steckt. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mehrere anonyme US-Regierungsvertreter, dass es aber keine Hinweise darauf gebe, dass der ukrainische Präsident oder sein enges Umfeld in den Sabotageakt verwickelt wurden.

Ukraine Krieg
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein enges Umfeld sollen nichts mit dem Sabotageakt der «Nord Stream»-Pipelines zu tun gehabt haben. - Keystone

Gegenüber der «Bild» versicherte der Präsidenten-Berater Mykhailo Podolyak: «Die Ukraine hat nichts mit der Situation um Nord Stream zu tun. Die ukrainischen Geheimdienste sind ausschliesslich mit dem Krieg gegen Russland beschäftigt.» Etwaige Operationen auf dem Grund der Ostsee seien nicht geeignet, die Einsatzlage im Krieg wesentlich zu beeinflussen.

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