«Öko-Test»: Top-Noten nur für Bio-Grillwürste

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Deutschland,

Für die Zeitschrift «Öko-Test» macht Haltung den Unterschied. Wer Grillwürste mit gutem Gewissen verdrücken will, sollte zu Bio greifen. Denn nur dafür verarbeitete Schweine haben artgerecht gelebt.

Wer Grillwürste mit gutem Gewissen auf den Rost packen will, sollte zu Bio-Würsten greifen, rät die Zeitschrift «Öko-Test».
Wer Grillwürste mit gutem Gewissen auf den Rost packen will, sollte zu Bio-Würsten greifen, rät die Zeitschrift «Öko-Test». - Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Ginge es nach dem reinen Geschmack und einem super Mundgefühl, würden zehn von 19 getesteten Grillwürsten top abschneiden.

Doch für die Zeitschrift «Öko-Test» (7/2022) zählt mehr als guter Geschmack - vor allem, was für ein Leben die verwendeten Schweine vor ihrem Dasein als Wurst hatten.

Und da sind Landwirte, Schlachtereien und Anbieter klar im Vorteil, die nach Tierwohl-Kriterien arbeiten und darüber transparent berichten. Fehlen Informationen, gibt es knallhart Punktabzug. Und so haben nur zwei Grillwürste vor den gestrengen Öko-Testern rundum bestanden: die Alnatura Rostbratwürstchen von Bioland (9,69 Euro/500 g)und die Edeka Bio Original Thüringer Rostbratwurst, gebrüht (6,24 Euro/500 g). Sie erhielten das Urteil «sehr gut».

Noch vier weitere Würste erhalten ein «gut»

Mit kleinen Abstrichen schneiden vier weitere Würste noch «gut» ab: Dabei handelt es sich um die Gut Bio Thüringer Rostbratwurst, gebrüht von Aldi Nord (6,32/500 g), die K-Bio Schweinebratwurst von Kaufland (6,90/500 g), die Delikatess Bratwurst von Ökoland (10,98/500 g) sowie die Weimarer Thüringen Bio Thüringer Rostbratwurst von Die frische Thüringer (6,24/500 g).

Ärger über Mineralöl, zu viel Salz und Phosphate

Und was hatten die Tester an den anderen 13 Grillwürsten auszusetzen? Sie ärgerten sich über festgestellte Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen in zwölf Fällen. Eine mögliche Quelle für die Einträge könnten laut «Öko-Test» Schmierstoffe an Maschinen sein, die in der Wurstproduktion eingesetzt werden. Sie können aber auch über Wursthüllen, Gewürze oder Kräuter in die Grillwürste gelangen.

Auch Phosphate müssten nicht sein. Die machen zwar als Stabilisatoren das Wurstbrät geschmeidiger, können aber den Phosphatspiegel im Blut erhöhen. Das tut Menschen mit Nierenproblemen nicht gut. In Bio-Lebensmitteln sei dieser Zusatz verboten. Ein weiteres Ärgernis aus Testersicht: stark erhöhte Salzwerte.

Auf miese Haltung reagieren Öko-Tester allergisch

Neben Mängeln in den Zutaten reagierten Öko-Tester allergisch auf folgende Angaben der Hersteller zu Fragen der Haltung: kupierte Schwänze, kastrierte Ferkel, kein Auslauf, kaum Platz und viele Antibiotika. Daher schneiden konventionell erzeugte Grillwürste bestenfalls mit «befriedigend» ab.

Begründung der Öko-Tester: Ohne Tierwohl wollen wir kein tierisches Erzeugnis empfehlen. Zehn Produkte kamen nicht über ein «ausreichend» hinaus, eins fiel komplett mit «mangelhaft» durch.

Tragisch: Ein Bio-Hersteller mit Chancen auf die Bestnote kickte sich selbst auf die hinteren Plätze, da er nur lückenhafte Angaben zu Haltung und Nachhaltigkeitszielen machte. Das sorgte in Sachen Transparenz nur noch für ein «ungenügend» - und damit für das Gesamturteil «ausreichend».

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