Ölpreise steigen nach Opec+-Beschluss erneut an
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ölkartell Opec+ will seine Fördermenge im Sommer stärker anheben als geplant.
- Anstatt 430'000 Fass soll die Menge auf rund 650'000 Fass steigen.
- Trotz des EU-Embargos auf russisches Öl wird Russland an den Vereinbarungen teilnehmen.
Nach dem heutigen Treffen der erdölexportierenden Länder steht es fest: Das Ölkartell Opec+ will seine Fördermenge im Sommer deutlich stärker anheben als geplant. Statt der zusätzlichen 430'000 Fass, die in den Markt gepumpt werden sollten, soll die Tagesproduktion um rund 650'000 Fass steigen. Das kündigte die Gruppierung nach einer Online-Sitzung am Donnerstag an.
Russland nimmt weiterhin an den Fördervereinbarungen teil
Die Opec+ begründete ihre Entscheidung mit dem Ende von Lockdowns an wichtigen Wirtschaftsstandorten und dem saisonal erhöhten Bedarf von Raffinerien. Der Mitteilung war zu entnehmen, dass Russland trotz des angekündigten EU-Embargos auf russisches Öl auch weiterhin an den Fördervereinbarungen teilnimmt.
Im Rahmen der Opec+ kooperiert die in Wien ansässige Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit anderen wichtigen Förderstaaten wie Russland. Vor dem Monatstreffen der Allianz hatten zwei Presseberichte für Spekulationen gesorgt. Das «Wall Street Journal» hatte über eine Debatte berichtet, Russland von den Förderzielen der Opec+ auszunehmen.
Ölpreise legten nach Opec+-Entscheidung zu
Die «Financial Times» berichtete, der Ölgigant Saudi-Arabien habe westlichen Ländern signalisiert, seine Produktion auszuweiten, sollte die russische Förderung deutlich sinken.
Die von Saudi-Arabien und Russland dominierte Opec+ hatte zu Beginn der Corona-Pandemie starke Produktionskürzungen beschlossen. Dies, nachdem Pandemiemassnahmen zu einem Einbruch des Energiebedarfs und der Ölpreise geführt hatten. In den vergangenen Monaten hat die Gruppierung diese Kürzungen schrittweise zurückgenommen.
Bei einem Treffen der Opec+ haben sich die erdölexportierenden Länder heute auf eine Ausweitung ihrer Fördermenge in den Sommermonaten geeinigt. Nachdem der sinkende Ölpreis im Laufe des Tages für Entspannung gesorgt hatte, legte er kurz nach der Entscheidung wieder zu.