Österreich: Schlepper-Netzwerk nach 36'100 Fällen zerschlagen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Österreich,

In zahlreichen EU-Staaten wurden über 200 Personen verhaftet. Sie werden beschuldigt, über 36'000 Personen über Grenzen geschleust zu haben.

gerhard karner
Der österreichische Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei der Pressekonferenz zum Schlag gegen den Schlepperring. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im mehreren EU-Staaten wurden 205 mutmassliche Schleuser verhaftet.
  • Die Bande soll insgesamt über 36'100 Personen illegal über Grenzen gebracht haben.

In Österreich und östlichen EU-Staaten sind 205 mutmassliche Schleuser eines professionell organisierten Netzwerks verhaftet worden. Sie stehen unter Verdacht, seit Anfang 2021 mehr als 36'100 Menschen illegal über Grenzen gebracht zu haben, wie Österreichs Innenminister Gerhard Karner am Donnerstag berichtete.

Laut österreichischen Ermittlern wurden die meist aus Syrien stammenden Geschleppten nach Wien gebracht, von wo sie nach Deutschland, Frankreich und in den Benelux-Raum gelangen wollten. Die Schleuser sollen mindestens 152 Millionen Euro eingenommen haben.

Die Verdächtigen wurden in Österreich, Ungarn, der Slowakei, Tschechien und Rumänien festgenommen. Der mutmassliche 28 Jahre alte Kopf der Bande wurde am 4. Mai in seinem Heimatland Rumänien gefasst.

Banden seien «Menschenleben völlig egal»

Die Polizei fand auch mehrere Werkstätten der Gruppierung in und um Wien, in denen Schlepperfahrzeuge umgebaut worden sein sollen. Rund 80 Fahrzeuge wurden sichergestellt.

Vorigen Oktober wurden in Österreich nahe der ungarischen Grenze zwei Tote in einem Fahrzeug mit rund 30 Menschen gefunden. Der Transport sei vom Netzwerk des 28-Jährigen durchgeführt worden, berichtete die österreichische Polizei. Der Lenker wurde inzwischen in Lettland festgenommen. Ein weiteres Bandenmitglied, das im Januar auf österreichische Soldaten geschossen hatte, sei in Ungarn festgenommen worden.

Minister Karner bekräftigte angesichts der Dimension des Falles seinen jüngsten Entschluss, Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen zu Ungarn und Slowenien zu verlängern. «Da sind Banden am Werk, denen Menschenleben völlig egal sind», sagte er.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

2 Interaktionen

Mehr in News

Mehr aus Österreich

1 Interaktionen
Mia
2 Interaktionen
Atommeiler Schornstein
6 Interaktionen