Österreicher (49) erblindet wegen Spinnenbiss
Ein Österreicher wurde beim Schneiden seiner Hecke von einer kleinen Spinne in die Stirn gebissen. Dadurch infizierte er sich mit einem Keim und erblindete.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Österreicher wurde einer kleinen Spinne gebissen und verlor beinahe sein Leben.
- Im Koma liegend musste ihm unter anderem ein Teil der Lunge entfernt werden.
- Doch es kam noch schlimmer: Der neunfache Vater erblindete sogar.
Es ist eine äusserst tragische Geschichte, die mit dem Erblinden eines 49-jährigen Familienvaters endet. Dabei begann alles so harmlos: Johann Diewald aus der Steiermark in Österreich schnitt Mitte September 2018 seine Hecke. Dabei biss ihn eine kleine Spinne in die Stirn.
Es entwickelte sich eine kleine, rote Schwellung auf der Stirn. Eine Woche später wurde ihm schwindelig. Er habe ein Stechen in der Nierengegend verspürt und musste sich übergeben. «Meine Frau hat mich am Abend ins Krankenhaus gebracht», berichtete Diewald dem Regionalblatt «Kleine Zeitung».
Das war am 23. September 2018. Kurz darauf verlor der Vater von neun Kindern das Bewusstsein – und wachte erst Wochen später wieder auf. In der Zwischenzeit griff die Infektion die Augen des Mannes an. Ein Fünftel seiner Lunge musste entfernt werden, die Nieren versagten, er bekam Herzrhythmusstörungen.
Harmloses Heckenschneiden wurde für Johann Diewald zum härtesten Einschnitt seines Lebens: Eine Spinne infizierte ihn mit einem gefährlichen Keim. Er wurde 31 Mal operiert und erblindete. https://t.co/J2hRYwtFGp
— heute.at (@Heute_at) August 14, 2019
Spinne übertrug Bakterium
Die Ärzte bangten um sein Leben. Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich wie ein Wrack. «Ich hatte ein Loch im Hals, bekam einen Herzschrittmacher, war gelähmt und konnte nicht mal die Glocke im Spital drücken.»
Wie das Portal «heute.at» berichtete, übertrug die kleine Spinne das Bakterium Staphylococcus aureus. Meist ist es ein harmloser Erreger. In Ausnahmefällen kann er jedoch zu Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder sogar Blutvergiftung führen.
Bei Johann Diewald war es anders. Eine besonders aggressive Unterart des Bakteriums griff den Körper des 49-Jährigen an. Eine Erkrankung die auch Spezialisten erstaunte.
«Ein Fall wie bei Herrn Diewald, mit einer so starken Ausprägung, mit solchen Komplikationen, ist sehr selten». Das sagte Robert Krause, Leiter der Infektiologie an der Uni-Klinik Graz, wo Diewald laut dem Bericht behandelt wurde.
«Ich bin wie der Spiderman»
Inzwischen kann der Steirer wieder gehen, muss aber immer wieder pausieren. Insgesamt hat er 31 Operationen hinter sich und sehnt sich nach Normalität.
Dass er blind sei, «zupfe» ihn am meisten an, sagte er jetzt zu «heute.at». Er weiss aber auch, das alles noch viel schlimmer hätte kommen könne. Deshalb witzelt er: «Ich bin wie der Spiderman. Ein anderer wäre längst untergegangen.»