Schreckens-Szene in einem Ausgehviertel: Im Zentrum von Paris geht ein Mann mit einem Messer auf mehrere Menschen los. Nun ermitteln Anti-Terror-Experten.
In der Nähe der Pariser Oper kam es zu einer Messer-Attacke.
In der Nähe der Pariser Oper kam es zu einer Messer-Attacke. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Messer-Attacke in der französischen Hauptstadt stirbt ein Mann, vier weitere Personen wurden verletzt.
  • Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
  • Die Behörden behandeln den Vorfall als einen Terror-Anschlag.
  • Die Terrormiliz IS hatte sich zu der Messer-Attacke bekennt.
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Nach einer tödlichen Messer-Attacke in Paris gehen die Ermittler einem Terrorverdacht nach. Ein Angreifer tötete am Samstagabend im Zentrum der französischen Hauptstadt einen Passanten und verletzte vier weitere Menschen, bevor die Polizei ihn erschoss. Staatspräsident Emmanuel Macron erklärte, Frankreich habe erneut «den Preis des Blutes» bezahlt, werde aber vor den «Feinden der Freiheit» keinen Zoll zurückweichen.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Angriff für sich. Die auf Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group meldete, dass das IS-Sprachrohr Amak den Angreifer als «Soldaten des Islamischen Staates» bezeichnet habe.

Laut Zeugenaussagen soll der Angreifer «Gott ist gross» auf Arabisch gerufen haben, wie der Pariser Staatsanwalt François Molins sagte. Wegen der Vorgehensweise übernahmen Anti-Terror-Ermittler den Fall, ermittelt wird wegen Mordes und versuchten Mordes an Amtsträgern im Zusammenhang mit Terrorismus.

Zur Identität des Täters machte Molins zunächst keine Angaben. Zwei der Angegriffenen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, zwei weitere Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Macron teilte auf Twitter mit, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. «Ich lobe im Namen aller Franzosen den Mut der Polizisten, die den Terroristen neutralisiert haben.» Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge, seit Anfang 2015 wurden dabei mehr als 240 Menschen ermordet.

Laut Zeugen rannte der Mann mit dem Messer auf die Polizei zu

Der Messerangreifer schlug in der Nähe der Garnier-Oper zu. In dem Ausgehviertel ein Stück nördlich des Louvre-Museums gibt es zahlreiche Bars und Restaurants, samstagabends ist dort üblicherweise viel los. Eine Frau erzählte dem Sender BFMTV, dass sie mit Freundinnen im Aussenbereich eines Gastronomiebetriebs sass, als sie Schüsse gehört habe. «Dann gab es einen Tumult. Die Kellner sagten, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten.»

Ein weiterer Zeuge erzählte BFMTV, als die Polizei kam, sei der Mann mit dem Messer auf die Beamten zugerannt. Auch Vertreter der Polizeigewerkschaft Alliance erklärten, der Angreifer habe sich gegen die Beamten gewandt. Demnach versuchte die Polizei zunächst ohne Erfolg, den Täter per Elektroschockgerät zu stoppen. Dann habe ein Polizist geschossen.

Innenminister Gérard Collomb würdigte die «Reaktionsfähigkeit» der Einsatzkräfte. Premierminister Édouard Philippe sagte, neun Minuten nach dem ersten Notruf sei der Täter «neutralisiert» gewesen - das schnelle Eingreifen habe eine schlimmere Bilanz verhindert.

Bei der Messer-Attacke am Samstagabend in Paris kam ein Mensch ums Leben, vier weitere wurden verletzt.
Bei der Messer-Attacke am Samstagabend in Paris kam ein Mensch ums Leben, vier weitere wurden verletzt.
Die Polizei erschoss den Angreifer, der laut Zeugen «Gott ist gross» auf Arabisch gerufen hatte.
Die Polizei erschoss den Angreifer, der laut Zeugen «Gott ist gross» auf Arabisch gerufen hatte.
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert.
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert.
Auch die französischen Behörden behandeln den Vorfall als einen Terroranschlag.
Auch die französischen Behörden behandeln den Vorfall als einen Terroranschlag.
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