Passauer (D) Armbrust-Fall: Opfer mit K.-o.-Tropfen betäubt

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Deutschland,

Drei Monate ist die sonderbare Armbrust-Tat von Passau her – die Polizei hat ihren Abschlussbericht vorgelegt.

Blick auf die Pension, in der die drei Toten gefunden wurden. Foto: Matthias Schrader/AP/Archiv
Blick auf die Pension, in der die drei Toten gefunden wurden. Foto: Matthias Schrader/AP/Archiv - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Monaten wurden drei Leichen in Passau (D) und zwei in Wittingen (D) entdeckt.
  • Die Menschen gehörten alle einer bizarren Gruppe an.
  • Offenbar waren die Personen einverstanden getötet zu werden.

Im Passauer Armbrust-Fall gehen die Ermittler davon aus, dass zwei der Opfer mit K.o.-Tropfen betäubt worden sind, bevor sie von einer 30 Jahre alten Frau mit einer Armbrust getötet wurden.

Das sagte der Passauer Oberstaatsanwalt Walter Feiler am Montag mit Blick auf den Ermittlungsabschluss der Polizei. Nachdem die Frau einen 53-jährigen Mann und eine 33-Jährige als ihre Begleiter in einer Pension in Passau tötete, richtete sie sich mit einer Armbrust. Mitarbeiter einer Pension hatten die drei am 11. Mai tot auf deren Zimmer gefunden. Der Mann war Kopf einer obskuren Gruppe, in der er Frauen um sich scharte.

Mit Einverständnis getötet

Die Ermittler gehen davon aus, dass die 30-Jährige ihre Begleiter mit deren Einverständnis tötete. Die drei Toten in Passau sowie zwei weitere tote Frauen, die in einer Wohnung im niedersächsischen Wittingen gefunden worden waren, gehörten nach Angaben von Feiler zu einer Gruppe, die sich als «Welterneuerer und Welterschaffer» gesehen hatte, und der Meinung war, schon mehrfach wiedergeboren worden zu sein. Die Toten hätten das «Dasein» verlassen, «um an anderem Ort oder zu anderer Zeit eine neue Welt oder ein neues System zu erschaffen».

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Im Zusammenhang mit dem Passauer Armbrust-Fall haben Ermittler zwei Leichen in Niedersachsen gefunden. - dpa

Die in Wittingen tot gefundenen 19 und 35 Jahre alten Frauen sind laut Feiler wohl an einer Vergiftung gestorben. Genaueres wisse man noch nicht. «Es deutet manches darauf hin, dass die beiden freiwillig und ohne Beteiligung dritter aus dem Leben geschieden sind», sagte er. Feiler verwies auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Hildesheim, die sich auf Nachfrage bedeckt hielt.

53-Jähriger hatte sexuellen Kontakt zu den Frauen

Die toten Frauen waren mit vier bis fünf weiteren Frauen Mitglied der Gruppe gewesen, die sich um den 53-Jährigen scharte, wie Staatsanwalt Feiler weiter erklärte. Der Mann habe laut einer Aussteigerin sexuelle Kontakte zu den Frauen gehabt und sich um sie gekümmert, sagte Feiler.

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Ein Absperrband der Polizei vor einem Haus in Wittingen. Hier wurden zwei der Leichen gefunden. - dpa-infocom GmbH

Zeugen hätten den 53-Jährigen als dominant und manipulativ beschrieben, er sei als Kampfsporttrainer und Psychologe tätig gewesen. Ob er wirklich eine Ausbildung als Psychologe hatte, ist den Ermittlern nicht bekannt. Die Aussteigerin kommt wie der 53-Jährige aus einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz und sei an einem sicheren Ort.

Die Staatsanwaltschaft Passau prüfe den Bericht der Kriminalpolizei und will klären, ob noch Fragen offen sind. Wenn man sich den Ermittlungen der Kriminalpolizei anschliessen wird, werde die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen, sagte Feiler. Denn es gebe keinen lebenden Täter mehr.

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