Patrice Lumumba: Sein Zahn kommt zum Kongo zurück
Der belgische König händigte den letzten sterblichen Überrest des ersten kongolesischen Regierungschefs, Patrice Lumumba, an dessen Familie aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Belgien gab den Zahn von Patrice Lumumba an dessen Familie zurück.
- Der erste kongolesische Premierminister wurde 1961 ermordet.
Die Beziehung zwischen Belgien und der Demokratischen Republik Kongo war belastet. Der Grund dafür war Belgiens Beteiligung am Mord des früheren Premierminister Kongos, Patrice Lumumba. Nun ist der Konflikt aber beigelegt worden.
Patrice Lumumba galt als kongolesischer Nationalheld
Belgien übergab in Brüssel einen Zahn des vor über 60 Jahren ermordeten kongolesischen Regierungschefs Patrice Lumumba an dessen Familie. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Zahn handelt es sich um den letzten sterblichen Überrest des kongolesischen Nationalhelden.
Patrice Lumumba wurde 1961 im Kongo ermordet. Der erste Premierminister der Demokratischen Republik Kongo war als Unabhängigkeitskämpfer den belgischen Kolonialherren gegenüber kritisch eingestellt. Wenige Monate nach seiner Wahl wurde er ermordet.
Belgien und die Demokratische Republik Kongo schliessen Frieden
Belgien wurde nie eine Verwicklung in den Mordfall nachgewiesen. Der belgische König Badouin wusste aber laut parlamentarischem Untersuchungsbericht von den Plänen der Gegner Lumumbas. Zudem unterstützte er diese finanziell und militärisch. Der Leichnam Lumumbas wurde in Säure aufgelöst.
Mit der Übergabe des Zahns an die Familie Lumumbas durch den belgischen König Philippe konnte ein langer Konflikt beigelegt werden. Der Fall Lumumbas belastete die Beziehungen zwischen Belgien und der Demokratischen Republik Kongo seit Jahrzehnten. Laut Bericht des «Spiegels» nahm auch der kongolesische Premierminister Jean-Michel Sama Lukonde an der Zeremonie teil. Der belgische Regierungschef Alexander De Croo erinnerte in seiner Rede an die «moralische Verantwortung» Belgiens.