Protest von Kulturschaffenden vor russischem Pavillon in Venedig
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Kunstbiennale in Venedig kam es vor dem russischen Pavillon zu einem Protest.
- Die Biennale di Venezia ist eine der wichtigsten Plattformen für moderne Kunst.
Kulturschaffende haben auf dem Gelände der Kunstbiennale in Venedig vor dem russischen Pavillon gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. In den Giardini versammelten sich Künstlerinnen, Galeristen, Kuratorinnen und Ausstellende. Die Kunstbiennale in Venedig ist neben der documenta in Kassel eine der wichtigsten Plattform für Gegenwartskunst.
Der ukrainische Schauspieler Alexey Yudnikov realisierte einige Minuten lang eine Performance, bevor Polizisten ihn weg vom russischen Pavillon begleiteten. Yudnikov trat dafür zunächst mit langem dunklen Mantel auf und trug eine Maske. Die Maske liess an den russischen Präsidenten Wladimir Putin denken.
Die coronabedingt um ein Jahr geschobene Biennale wird an diesem Samstag offiziell eröffnet. Bis November wird die Ausstellung «The Milk of Dreams» mit mehr als 1500 Arbeiten von 213 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Des Weiteren werden auch die Pavillons von 80 Nationen gezeigt.
Russischer Pavillon steht leer
Der russische Pavillon steht nach dem Rückzug des künstlerischen Teams in diesem Jahr leer. Auf dem Biennale-Gelände ist das Gebäude prominent platziert und wird die ganze Zeit von Polizei bewacht. Das, um Übergriffe aus Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine zu verhindern.
Nur wenige Meter weiter ist an einem sehr zentralen Ort die Arbeit «Piazza Ucraina» aufgebaut. Um einen Turm aus Sandsäcken sind dort Arbeiten etwa von ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Diese konnten wegen des Krieges nicht nach Venedig reisen.
Die Ukraine ist zudem mit einem eigenen Pavillon vertreten. Der ukrainische Zeichner und Bildhauer Pawlo Makow hat nach eigenen Angaben eine «Metapher für Erschöpfung» geschaffen.
In seiner Arbeit fliesst Wasser durch eine pyramidenförmige Konstruktion von Trichtern und teilt sich so immer weiter auf. Makow sieht dies als «eine Verbindung zu den demokratischen Gesellschaften in dieser Zeit. Das, weil sie nicht darauf vorbereitet sind, sich selbst zu beschützen.»