Ramush Haradinaj reist zu Gerichtsbefragung nach Den Haag

Keystone-SDA
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Niederlande,

Am Dienstag reist der zurückgetretene Ministerpräsident Kosovos Ramush Haradinaj nach Den Haag. Möglicherweise lässt er sich danach zur Wiederwahl aufstellen.

Ramush Haradinaj
Kosovos zurückgetretener Ministerpräsident. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ramush Haradinaj war überraschend als Kosovos Ministerpräsident zurückgetreten.
  • Er wollte die anstehende Befragung in Den Haag nicht als Regierungschef durchführen.
  • Am Dienstag reist er in die Niederlande – ob als Beschuldigter oder Zeuge ist noch unklar.

Der zurückgetretene kosovarische Ministerpräsident Ramush Haradinaj reist am Dienstag nach Den Haag. In der Niederlande findet die Befragung durch das Kosovo-Sondergericht statt. Dies gab der Politiker am Montagabend im privaten Fernsehsender T7 bekannt.

Derzeit ist nicht klar, ob Haradinaj als Beschuldigter oder als Zeuge befragt werden soll.

Regierungschef Ramush Haradinaj kosovo
Kosovos Regierungschef Ramush Haradinaj ist zurückgetreten. - dpa

Ramush Haradinaj war am vergangenen Freitag überraschend von seinem Amt zurückgetreten, nachdem er die Vorladung nach Den Haag erhalten hatte. Während des Aufstands der Albaner gegen die damalige serbische Herrschaft 1998/99 war er ein lokaler Kommandeur der Guerillaarmee UCK. Ihm könnten Kriegsverbrechen aus jener Zeit vorgeworfen werden.

Ramush Haradinaj spricht von Wiederwahl

Wegen seines Rücktritts hatte der kosovarische Präsident Hashim Thaci am Montag vorgezogene Parlamentswahlen für den 8. September ausgeschrieben. Sollte ihn das Haager Tribunal lediglich als Zeugen und nicht als Beschuldigten behandeln, werde er sich erneut zur Wahl stellen. Das erklärte Haradinaj im Gespräch mit dem Sender T7.

Das Kosovo-Sondergericht war 2015 unter Druck der EU und der USA gegründet worden. Es soll Kriegsverbrechen ahnden, die Kommandanten und Kämpfer der UCK zwischen 1998 und 2000 begangen haben. Das Tribunal gehört zum Rechtssystem des Kosovo, ist aber mit internationalen Richtern und Staatsanwälten besetzt.

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