Mit den beiden wichtigsten Auszeichnungen bei den britischen Bafta-Filmpreisen hat das Drama «Roma» des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón seine Favoritenrolle bei den Oscars unterstrichen.
Alfonso Cuarón
Alfonso Cuarón - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Hauptdarsteller-Preise an Britin Olivia Colman und US-Kollegen Rami Malek.
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Der für den Streamingdienst Netflix produzierte Film wurde am Sonntagabend unter anderem als bester Film und für die beste Regie geehrt. Als beste Hauptdarsteller wurden die Britin Olivia Colman und ihr US-Kollege Rami Malek ausgezeichnet.

Bei der Verleihung der Trophäen der British Academy of Film and Television Arts (Bafta) wurde «Roma» auch als bester fremdsprachiger Film und für die beste Kamera geehrt. Cuarón zeigte sich über den Erfolg tief bewegt. «Ich bin wirklich gerührt, dass dieser Film so aufgenommen wurde, wie er aufgenommen wurde», sagte er und dankte Netflix für den «Mut», sein Projekt zu unterstützen.

«Roma» erzählt die Geschichte des Dienstmädchens Cleo in einer wohlhabenden mexikanischen Familie in den 1970er Jahren. Das autobiografisch geprägte Schwarz-Weiss-Drama mit der indigenen Schauspielerin Yalitza Aparicio in der Hauptrolle wurde bereits mit zwei Golden Globes ausgezeichnet. In zehn Kategorien, darunter bester Film und beste Regie, kann sich Cuarón mit «Roma» Hoffnungen auf einen Oscar machen.

Die vielen Preise für «Roma» stellen auch einen Kulturwandel in der Filmbranche dar. Schliesslich wurde der Film kaum in Kinos gezeigt, sondern läuft vornehmlich bei Netflix.

Den Bafta-Award als beste Hauptdarstellerin gewann Colman für ihre Rolle als britische Königin Anne in dem Historienfilm «The Favourite - Intrigen und Irrsinn». In ihrer Dankesrede gab sich die Britin bescheiden und widmete den Preis auch den beiden anderen wichtigen Schauspielerinnen des Films, Rachel Weisz und Emma Stone.

«Der ist für uns alle drei», sagte Colman. «Es ist mein Name drauf, aber wir können ein paar andere drauf schreiben.» Die 45-Jährige setzte sich mit ihrer Darstellung einer manipulierbaren und gebrechlichen Königin im 18. Jahrhundert gegen Glenn Close und Lady Gaga durch, gegen die sie auch bei der Oscar-Verleihung am 24. Februar antritt.

Neben «Roma» war «The Favourite - Intrigen und Irrsinn» von Regisseur Yorgos Lanthimos der grosse Gewinner bei der Bafta-Zeremonie. Der in zwölf Kategorien nominierte Historienfilm gewann sieben Trophäen. Neben der Ehrung von Colman gab es unter anderem Preise als bester britischer Film, für Weisz als beste Nebendarstellerin, das beste Originaldrehbuch und die besten Kostüme.

Freuen konnte sich ein Mal mehr Rami Malek, der für seine Darstellung von Freddie Mercury in «Bohemian Rhapsody» den Preis als bester Hauptdarsteller bekam. Er würdigte den homosexuellen Mercury, der an Aids starb, als «grossartigsten Aussenseiter von allen». Malek war - ebenso wie Colman - Anfang Januar mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden und auch er zählt zu den Oscar-Nominierten.

Die Nominierung von «Bohemian Rhapsody»-Regisseur Bryan Singer hatte die Bafta-Akademie dagegen nach Vorwürfen sexueller Angriffe durch mehrere junge Männer zurückgenommen. Singer weist die Anschuldigungen zurück.

Als bester Nebendarsteller wurde der afroamerikanische Oscar-Preisträger Mahershala Ali für seine Rolle in der Tragikomödie «Green Book - Eine besondere Freundschaft» ausgezeichnet.

Zum Staraufgebot bei der Bafta-Gala zählten auch der britische Prinz William und seine Frau, die in der ersten Reihe Platz nahmen. Kate trug ein bodenlanges figurbetontes weisses Kleid mit zarten Blumen am Schulterträger.

Lady Gaga, die für ihre Hauptrolle in dem Musikfilm «A Star is Born» nominiert war und für die beste Original-Filmmusik geehrt wurde, konnte die Bafta-Trophäe nicht persönlich entgegen nehmen. Sie trat stattdessen bei der Grammy-Verleihung in Los Angeles auf, wo sie drei Preise holte.

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