Roman Polanski: «Man versucht, aus mir ein Monster zu machen»
«Man versucht, aus mir ein Monster zu machen» - mit diesen Worten hat der Regisseur Roman Polanski erstmals in einem Interview Stellung zu neuen Vergewaltigungs-Vorwürfen genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Regisseur weist Vergewaltigungs-Vorwürfe erneut zurück.
Der Franzose mit polnischen Wurzeln wies in der Zeitschrift «Paris Match» vom Mittwoch Angaben einer französischen Fotografin zurück, die Polanski vorwirft, sie als 18-Jährige geschlagen und vergewaltigt zu haben.
«Diese Geschichte ist absurd», sagte der 86-Jährige. Die Angaben der Fotografin, die früher als Model arbeitete, seien «falsch». Polanski fügte hinzu: «Es ist einfach, jemanden zu beschuldigen, wenn die Tat seit Jahrzehnten verjährt ist und es keinen Prozess mehr geben kann, um mich zu entlasten.»
Die Frau hatte dem in Frankreich lebenden Polanski vor dem Start seines neuen Films «J'accuse» (deutscher Titel: «Intrige») vorgeworfen, sie 1975 in seinem Haus in der Schweiz vergewaltigt zu haben. Nach Protesten von Frauenrechtlerinnen nahmen einzelne Kinos in Frankreich den Film aus dem Programm, ein namhafter Regieverband hat ein Verfahren zum Ausschluss Polanskis eingeleitet.
Polanski hatte 2003 für «Der Pianist» den Oscar gewonnen. Die Oscar-Akademie schloss ihn aber wegen «sexuellen Fehlverhaltens» im Zuge der MeToo-Debatte 2018 aus. Polanski hatte zugegeben, 1977 in den USA Sex mit der damals 13-jährigen Samantha Geimer gehabt zu haben. Ein Jahr später floh er aus den USA, wo ihm nach wie vor ein Prozess wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen droht.