Russland will Ostsee nicht allein der Nato überlassen
Russland plant, die Kontrolle der Nato über die Ostsee zu verhindern.
Russland will nach den Worten von Vizeaussenminister Alexander Gruschko verhindern, dass die Ostsee zu einem ausschliesslich von der Nato beherrschten Meer wird. Wenn das westliche Bündnis von verstärkten Kontrollen spreche, sei das «ein weiterer Beweis für den Traum der Nato, die Ostsee in einen Binnensee zu verwandeln», sagte Gruschko dem russischen Fernsehsender Rossija-24.
«Aber das wird aus vielen Gründen nicht passieren, und einer der Hauptgründe ist natürlich, dass die Russische Föderation es nicht zulassen wird.» Russland könne seine Interessen zuverlässig schützen, sagte der frühere Moskauer Botschafter bei der Nato in Brüssel.
Verstärkte Patrouillen und Schattenflotte
Er äusserte sich jedoch nicht dazu, welche Mittel Russland einsetzen werde. Die Stellung Russlands an der Ostsee ist durch den Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato schwächer geworden. Die Luftanbindung seiner Exklave Kaliningrad läuft nur durch einen schmalen internationalen Luftkorridor.
Die Nato-Anrainer haben verstärkte Patrouillen ihrer Luft- und Seestreitkräfte beschlossen. Auslöser waren mehrere Schäden an Versorgungskabeln am Meeresgrund, hinter denen letztlich Russland vermutet wird. Ausserdem operiert auf der Ostsee eine Schattenflotte von Tankern, mit denen mutmasslich westliche Sanktionen gegen den russischen Ölhandel umgangen werden.