Salah Abdeslam verweigert seine Aussage vor Gericht
Das Wichtigste in Kürze
- Der mutmassliche Terrorist Salah Abdeslam verweigert vor Gericht in Brüssel die Aussage.
- Er wird beschuldigt, auf Polizisten geschossen zu haben und wird wegen versuchtem Polizistenmord angeklagt.
- Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Im Prozess gegen den mutmasslichen Topterroristen Salah Abdeslam hat die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Montag 20 Jahre Haft gefordert. Sie wirft ihm und Komplizen versuchten Polizistenmord bei einer Schiesserei 2016 vor und verlangt die Höchststrafe. Abdeslam soll zu der islamistischen Terrorzelle gehören, die die blutigen Anschläge in Paris 2015 und in Brüssel 2016 verübte. Zu Prozessauftakt schwieg er zu allen Vorwürfen. Sein mutmasslicher Komplize Soufien Ayari machte dagegen vor Gericht ausführliche Angaben und räumte Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat ein. Die eigentlichen Tatvorwürfe bestritt Ayari.
Nach dem ersten Prozesstag vertagte sich das Gericht am späten Montagnachmittag auf Donnerstag. Dann soll auch die Verteidigung zu Wort kommen.
Die beiden sollen mit einem weiteren Terroristen am 15. März 2016 auf Polizisten geschossen haben, die im Brüsseler Viertel Forest die Wohnung durchsuchen wollten, in der das Trio sich versteckt hielt. Der dritte Verdächtige, der Algerier Mohamed Belkaid, wurde bei dem Feuergefecht getötet.
Abeslam war Mitglied von IS-Selbstmordkommando
Zu der Schiesserei von Forest kam es im März 2016, nachdem europaweit monatelang nach Abdeslam gefahndet worden war. Er gilt als einziger Überlebender der IS-Selbstmordkommandos, die am 13. November 2015 bei der Pariser Terrorwelle 130 Menschen töteten.
Mitglieder seiner Terrorzelle sollen auch bei Selbstmordanschlägen in der Brüsseler U-Bahn und am Flughafen 32 Menschen mit in den Tod gerissen haben.