Schloss Neuschwanstein: Killer hatte Frauen «Aussicht» versprochen

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Es gibt neue Details über den Killer vom Schloss Neuschwanstein. Demnach versprach er den Frauen einen romantischen Ausblick – und stiess sie in die Schlucht.

Schloss Neuschwanstein
Das Schloss Neuschwanstein ist ein Touristen-Magnet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch hatte ein Ami zwei junge US-Studentinnen in eine Schlucht hinab gestossen.
  • Bei der Tat beim Schloss Neuschwanstein (D) kam eine der beiden jungen Frauen ums Leben.
  • Jetzt gibt es zum Fall und zum Täter neue Informationen.

Am Mittwoch ging eine Schockwelle durch Deutschland als bekannt wurde, dass eine junge Studentin beim Schloss Neuschwanstein ermordet wurde.

Was war passiert? Ein Tourist aus Michigan (USA) hatte den beiden Studentinnen Eva L. (†21) und Kelsey C. (22) aus Illinois versprochen, ihnen einen besonders romantischen Blick auf das «Cinderella Castle» zu zeigen.

Oberhalb der für Selfies genutzten Marienbrücke soll er dann Eva sexuell bedrängt haben. Als Kelsey ihrer Freundin laut der «Bild»-Zeitung helfen wollte, soll er sie gegen 14.40 Uhr in den 50 Meter tiefen Abgrund gestossen haben.

Schloss Neuschwanstein
In der Nähe der Marienbrücke griff der Tourist die Studentinnen an und stiess die jungen Frauen in die Schlucht. (Archivbild) - Keystone

Kelsey hatte Glück: Weil ein Baum sie auffing, überlebte sie mit leichten Verletzungen. Für Eva endete der Angriff jedoch tödlich. Nach den ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei setzte der Ami seinen Übergriff auf die 21-Jährige fort und warf sie dann ebenfalls in die Pöllatschlucht gegenüber des Schlosshofes. Sie starb noch in derselben Nacht im Krankenhaus.

Neue Details zum Killer

Zum Killer gibt es mittlerweile neue Details. Wie «Bild» berichtet, deutet aber in der Biografie des 30-Jähriges wenig auf eine solche Eskalation hin. Im Jahr 2016 gab es in seiner Heimatstadt Lincoln Park (40'000 Einwohner) lediglich Ermittlungen gegen ihn wegen Veruntreuung. Zu einem Prozess kam es nie.

Was auch bekannt ist: Anfang Juni reiste der junge Mann mit einem Touristenvisum nach Deutschland ein. Er stieg bei einer Pension in Oberstorf ab. Bei seiner Festnahme äusserte er sich nicht zu der Horror-Tat, vor dem Ermittlungsgericht aber machte er erste Angaben zu seinen Beweggründen.

Blick auf das Schloss Neuschwanstein in Schwangau. Dort hat ein Mann zwei junge Frauen attackiert und verletzt, eine von ihnen schwer. Sie starb später im Krankenhaus. - dpa

Die Staatsanwaltschaft schweigt jedoch zum Inhalt. Das US-Konsulat sei informiert worden, heisst es. Die amerikanischen Behörden wurden aber seitens der deutschen Ermittler noch nicht kontaktiert. Eine Auslieferung des US-Amerikaners schliesst die Staatsanwaltschaft Kempten aus.

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Blick auf das Schloss Neuschwanstein.
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