Scholz: Selenskyjs Teilnahme am EU-Gipfel hat alle sehr bewegt
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Zusammenkunft mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim EU-Gipfel in Brüssel als einen ausserordentlich emotionalen Moment beschrieben. «Die persönliche Teilnahme an diesem Europäischen Rat hat alle, die ich dort versammelt gesehen habe, sehr bewegt», sagte der SPD-Politiker in der Nacht zum Freitag nach Ende des Gipfels in Brüssel. Man habe oft mit Selenskyj gesprochen, aber dass er kurz vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns selbst in Brüssel erschienen sei, sei etwas Besonderes.
Das Wichtigste in Kürze
- «Und es ist zugleich auch ein Symbol des Widerstandswillens der Ukrainerinnen und Ukrainer und ein starkes Zeichen dafür, dass die Europäische Union und die Ukraine zusammenstehen», fügte Scholz hinzu.
Alle in der Ukraine könnten sich darauf verlassen, dass man die Ukrainer «solange wie das notwendig ist» unterstützen werde.
Zum möglichen Hintergrund von kritischen Interview-Äusserungen Selenskyjs über seinem Kurs in der Ukraine-Politik äusserte sich Scholz bei der Pressekonferenz nur ausweichend. Aus seiner Sicht habe es in den vergangenen Monaten keine schwierigen Debatten gegeben, sagte er. Der Kanzler betonte zudem, dass sich der ukrainische Präsident «noch einmal sehr ausdrücklich» für den deutschen Beitrag bedankt habe, auch bei ihm persönlich.
In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des «Spiegel» und der französischen Zeitung «Le Figaro» hatte Selenskyj sich über die Zögerlichkeit des Kanzlers beschwert. «Ich muss Druck machen, der Ukraine zu helfen und ihn ständig überzeugen, dass diese Hilfe nicht für uns ist, sondern für die Europäer», wurde er vom «Spiegel» zitiert.