Schweinepest und Angriffe – Wildschweine erobern Rom
23'000 Wildschweine wüten in Rom. Jetzt wurde sogar die Schweinepest nachgewiesen. Die Ursache des Problems hat jedoch noch niemand wirklich angepackt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Rom gibt es derzeit 23'000 Wildschweine.
- Es kommt immer häufiger zu Verkehrsunfällen und Angriffen.
- Auch konnte bei einem der toten Tiere die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen werden.
- Wegen des Kadavers wurde eine 500 Hektar grosse «rote Zone» eingerichtet.
In Rom machen es sich Wildschweine wohl gerne gemütlich. Und es sind nicht gerade wenige: Ganze 23'000 Tiere zählte der italienische Bauernverband laut FAZ in der Hauptstadt Italiens und Umgebung.
Die Wildschweine kamen schon vor einigen Jahren nach Rom – angelockt durch ein bestens gefülltes Buffet. Dieses finden sie in den überquellenden Abfallcontainern der Stadt.
Verkehrsunfälle und Angriffe nehmen zu
Eigentlich gehören sie nicht in Städte, haben sich in Rom aber schon an die Menschen gewöhnt. Das führt immer häufiger zu Verkehrsunfällen.
Aber nicht nur für die Tiere ist die aktuelle Situation gefährlich, sondern auch für Menschen. Erst letzte Woche wurde eine Frau am Abend von einem Wildschwein attackiert und musste im Spital verarztet werden. Nach dem Angriff riefen gleich mehrere Nachbarschaften nächtliche Ausgangssperren aus.
Afrikanische Schweinepest und streitende Politiker
Die grösste Gefahr birgt jedoch die Afrikanische Schweinepest. Diese konnte letzte Woche zum ersten Mal in Rom an einem toten Wildschwein nachgewiesen werden. Für Menschen ist der Virus zwar harmlos, aber er kann ihn auf Hausschweine übertragen.
Deshalb hat die Hauptstadtregion eine 500 Hektar grosse «rote Zone» eingerichtet. In ihr sind unter anderem Picknicks in Parks verboten.
Und während Wildschweine Menschen angreifen und die Schweinepest nachgewiesen wird, streitet sich die Politik noch immer über den Müll. Bekannt ist das Problem nämlich schon seit Langem, aber so richtig getan hat sich noch nichts. Die Stadt verarbeitet heute nur zwei Prozent des eigenen Abfalls auf dem eigenen Gelände – ganz zur Freude der Wildschweine.