Schweizerin in Island: Alarm warnt im letzten Moment vor Lava
Der Vulkan Fagradalsfjall in Island spuckt Lava. Eine Schweizerin vor Ort erzählt, dass sie eigentlich genau dort wandern wollte – zum Glück kam die Alarm-SMS.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Mittwoch ist der Vulkan Fagradalsfjall auf Island wieder aktiv.
- Aus einer mehreren hundert Meter langen Erdspalte fliesst Lava.
- Eine Schweizerin hatte Glück: Sie wollte an jenem Tag in dieser Gegend wandern gehen.
Tagelang bebte die Erde, nun spuckt der Fagradalsfjall wieder Lava. Aus einer vulkanischen Spalte nahe der isländischen Hauptstadt Reykjavyk fliesst seit vergangenem Mittwoch brodelndes Gestein.
Mittendrin: Die Schweizerin Maria F.*! «Ich und mein Freund merkten an diesem Tag, dass die Einheimischen etwas aufgeregter miteinander sprechen. Ansonsten ging das Leben normal weiter – für die Isländer ist das nichts Spezielles, das gehört dazu.»
Dass man das Ganze aber nicht unterschätzen darf, wurde spätestens mit einer Alarm-SMS der Behörden klar. «Bitte nähern Sie sich dem Vulkan nicht. Achten Sie auch auf die alte Lava und die giftigen Gase», so die Warnung.
Maria erzählt: «Man sagt, den Isländern ist der Wetterbericht weniger wichtig als diese Warnmeldungen.» Nun versteht auch sie, warum.
«Eigentlich wollten wir wandern gehen»
Es war nämlich eine Mitteilung zur richtigen Zeit! «Wir hatten zuerst nichts vom Ausbruch bemerkt. Dass wir beinahe unwissentlich in dieser Gegend wandern gingen, brachte uns schon etwas zum Lachen.»
Die beiden Schweizer machten stattdessen eine Reit-Tour. «Und jetzt sahen auch wir, dass Rauchsäulen aufstiegen. Die Einheimischen sagten uns, dass wir nicht gaffen gehen sollen, das könne sehr gefährlich sein. Diesen Rat haben wir natürlich befolgt.»
Vulkan-Naturspektakel zieht Gaffer an
Island warnt täglich vor der Luftverschmutzung, die durch die vulkanischen Gase entsteht. Genauso vor dem Brandrauch, der von brennendem Moos, das von der glühenden Lava in Brand gesetzt wurde, ausgeht. Je nach Windrichtung kann sich die Gas-Situation rasch verändern, heisst es.
Trotzdem hören nicht alle auf die Anweisungen. Das Natur-Spektakel hat in den letzten Tagen Schaulustige in Massen angezogen. Mit dem Smartphone in der Hand nähern sich einige bis auf wenige Meter den Lava-Massen.
Bis gestern – vorübergehend ist Schluss damit. Der Zivilschutz beschloss, den Zugang zum Vulkan zu sperren. Grund dafür war das anhaltend schlechte Wetter.
*Name der Redaktion bekannt