Sechs Personen mithilfe der Schweizer Behörden in Italien verhaftet
Sechs Personen, die der Entführung und Erpressung beschuldigt werden, wurden von der Finanzpolizei in Brescia in Zusammenarbeit mit der Schweiz festgenommen.
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Die Finanzpolizei von Brescia hat in Zusammenarbeit mit der Schweiz sechs der Entführung und Erpressung beschuldigte Personen festgenommen. Die Festnahme gelang im Rahmen einer Aktion zur Bekämpfung der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta. Konkret sollen die Verhafteten einem Unternehmen Vermögenswerte im Wert von 1,5 Millionen Euro entzogen haben.
Begonnen hätten die Ermittlungen bereits im Dezember 2021, schreibt die italienische Nachrichtenagentur Adnkronos. Die anfänglichen Untersuchungen hätten die Tätigkeit zweier sich ergänzender krimineller Strukturen im Gebiet von Brescia betroffen, von denen eine über Verbindungen zum ‘Ndrangheta-Clan Piromalli-Molé verfügt habe.
Insgesamt hätten die Ermittlungen darauf abgezielt, ein System der Steuerhinterziehung aufzudecken. Dieses speise sich aus einem Kreislauf von Rechnungen für nicht existierende Transaktionen in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro.
Illegale Arbeitskräfte in Norditalien
Grösstenteils seien Unternehmen aus dem Bausektor in die Transaktionen involviert, schreibt Adnkronos weiter. Diese hätten illegal Arbeitskräfte in den Provinzen Brescia, Mailand und Bergamo bereitgestellt.
Gleichzeitig habe die Guardia di Finanza «Sperrmassnahmen» gegen sieben Bauunternehmer und zwei Gewerbetreibende aus Brescia verhängt. Diese werden der Beihilfe zur unrechtmässigen Kompensation nicht existierender Steuervergütungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro beschuldigt.
Die Operation wurde in Zusammenarbeit mit kantonalen und eidgenössischen Justiz- und Polizeibehörden der Schweiz, der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) und dem Dienst für internationale polizeiliche Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts I-Can (Interpol Cooperation Against 'Ndrangheta) durchgeführt.