Selenskyj bei Karlspreis-Verleihung
Nach seinem Besuch in Berlin ist der ukrainische Präsident in Aachen eingetroffen. Dort werden er und das ukrainische Volk mit dem Karlspreis ausgezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj erhält den Karlspreis für die Verdienste der Ukraine um Europa.
- Der ukrainische Präsident ist trotz Gefährdung vor Ort.
- NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst nennt Selenskyj «Held Europas».
Mit gut einer Stunde Verzögerung hat im Krönungssaal des Aachener Rathauses die feierliche Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begonnen.
Lange war unklar gewesen, ob Selenskyj dafür persönlich nach Aachen kommen würde. Dann aber betrat er am Nachmittag den mittelalterlichen Saal, in dem die Gäste schon warteten – gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war er zuvor aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Bei seinem Eintritt in den Saal bekam Selenskyj Standing Ovations.
Der Präsident des Landes, das sich gegen den Angriffskrieg Russlands wehrt, gilt als sehr gefährdet. Die Zeremonie im Aachener Rathaus wird von extrem strengen Sicherheitsauflagen begleitet.
Nach dpa-Informationen wurde er zuvor von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begleitet und nach der Landung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) empfangen. «Ein Held Europas und ein grosser Kämpfer für die Freiheit – willkommen in NRW», schrieb Wüst am Sonntag auf Twitter.
Preis auch für das ukrainische Volk
Den Karlspreis erhalten Selenskyj und das ukrainische Volk für ihre Verdienste um Europa. Zur Begründung hiess es, dass das ukrainische Volk unter Selenskyjs Führung nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger verteidige, «sondern auch Europa und die europäischen Werte».
Die Redner im Krönungssaal des Aachener Rathauses sind am Sonntag Kanzler Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki. 700 Gäste sind geladen. Der Karlspreis erinnert an Karl den Grossen (748-814). Aachen war seine Hauptresidenz.