Selenskyj weist Kritik an Aufstellung seiner Armee zurück
Nicht genannte US-Militärs haben die ukrainische Strategie in der Landesverteidigung kritisiert. Wolodymyr Selenskyj weiss mit der Kritik nichts anzufangen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ausländische Kritik an einer angeblich falschen Verteilung der Armee zur Abwehr der russischen Invasion zurückgewiesen. «Weiss ein Experte, wie viele Menschen, wie viele Besatzer sich im Osten aufhalten? Ungefähr 200 000!», sagte Selenskyj am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Die russische Armee warte nur darauf, dass die Ukraine den Schutz einiger Frontabschnitte vernachlässige. Die Russen würden dann im Osten sofort vorstossen. «Wir werden Charkiw, den Donbass, Pawlohrad oder Dnipro nicht aufgeben. Und das ist auch gut so», sagte der Präsident.
Antwort auf Bericht der «New York Times»
Er reagierte damit auf einen Bericht der «New York Times». Darin äusserten nicht genannte US-Militärs und andere Experten die Auffassung, die Ukraine konzentriere zu wenige Einheiten im Süden. Deshalb stocke der erhoffte Vormarsch in Richtung Asowsches Meer. Sie rieten Kiew, die Taktik zu ändern.
Die derzeitige Front im Osten und Süden der Ukraine ist etwa 800 Kilometer lang. Daneben muss die ukrainische Armee weitere Grenzabschnitte zu Russland verteidigen, zum Beispiel bei Charkiw und Sumy, und die lange Grenze zu Belarus bewachen.