Im Wiener Haus des Meeres freut man sich über den Nachwuchs einer seltenen Art: die Bayerische Kurzohrmaus.
Bayerische Kurzohrmaus
Eine Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) sitzt in einer Lebendfalle. (Archivbild) - David Stille/Bayerisches Landesamt für Umwelt/dpa

Beim seltensten Säugetier der Welt denkt wohl kaum jemand an die Bayerische Kurzohrmaus. Doch der Nager, der im Grenzraum Bayern-Tirol lebt, blieb seit seiner Entdeckung 1962 für 40 Jahre verschollen. Umso grösser ist die Freude im Haus des Meeres in Wien, dass dort im vergangenen Monat drei Jungtiere zur Welt kamen, wie es in einer Mitteilung hiess.

Unter dem Motto «Wir retten eine heimische Art» werden in einem für Besucher und Besucherinnen nicht zugänglichen Bereich ein paar dieser seltenen Exemplare (Microtus bavaricus) gehalten. Das Ziel sei es, langsam eine Reservepopulation der unterirdisch lebenden Wühlmaus aufzubauen, hiess es in der Mitteilung vom Mittwoch weiter.

Mittels Technologie zum Arterhalt

Doch um eine Art langfristig zu retten, bedürfe es mehr: Zoos, Forscher und Umweltschutzbehörden versuchen nun gezielt den Lebensraum dieser Tiere zu erforschen und Massnahmen zu setzen, um die Bedürfnisse der Mäuse besser zu verstehen. Mittels Wildkameras, Lebendfallen und Lebensraumanalysen versuchen die Artenschützer an wichtige Daten zu gelangen.

«Die Mäuse haben es genauso verdient geschützt zu werden, wie Panda, Nashorn, Tiger und Co», unterstrich Kurator und Tierarzt Jeff Schreiner. «Wir befinden uns gerade im sechsten Massensterben und als moderner, wissenschaftlich geführter Zoo ist es unsere Verantwortung, genau hier aktiv zu werden.» Bei derart seltenen Tieren wie der Bayerischen Kurzohrmaus kann die Geburt eines einzelnen Exemplars über den Fortbestand einer ganzen Art entscheiden.

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