Der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic schrieb 1998 eine mangelhafte Diplomarbeit. Er steht wegen der Plagiatsaffäre unter Druck.
Matovic
Der slowakische Ministerpräsident Igor Matovic. - sda - Keystone/AP Reuters Pool/JOHANNA GERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Igor Matovic schrieb 1998 eine mangelhafte Diplomarbeit.
  • Laut der Comenius-Universität hätte die Arbeit nicht angenommen werden dürfen.
  • Die Rechtslage erlaube es aber nicht, einen bereits erlangten Titel abzuerkennen.
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Die Abschlussarbeit des slowakischen Ministerpräsidenten Igor Matovic erfüllt nach Einschätzung von Experten nicht die Anforderungen an eine Diplomarbeit. Die Arbeit hätte im Jahr 1998 nicht angenommen werden dürfen, teilte die Comenius-Universität in Bratislava mit.

«Die derzeitige Rechtslage in der Slowakei erlaubt es indes nicht, einen bereits erlangten Titel abzuerkennen». Das erläuterte eine Sprecherin am Dienstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Universität setzt sich für Gesetzesänderung ein

Gleichwohl verurteile die Universität jede Art von Plagiat und setze sich für eine Gesetzesänderung ein.

Der erst seit vier Monaten regierende Matovic steht wegen der Plagiatsaffäre unter Druck. Vorige Woche überstand er ein Misstrauensvotum der linken Opposition in der Angelegenheit. Der Gründer der konservativen Protestpartei Gewöhnliche Menschen und unabhängige Persönlichkeiten (Olano) hatte nach den Enthüllungen selbst Fehler eingeräumt.

Nicht genug Zeit

Als Unternehmer habe er nicht genug Zeit für das Studium des Finanzmanagements gehabt, könne sich aber nicht genau erinnern. «Wenn dem so ist, dann habe ich etwas gestohlen, was mir nicht gehört. Ich bin also de facto in dieser Sache ein Verbrecher», schrieb der 47-Jährige auf Facebook.

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