So bekämpfen Städte weltweit die Hitze
Städtische Gebiete erhitzen sich stärker als ländliche. Um den Bewohnern Abkühlung zu verschaffen, greifen Städte auf der ganzen Welt zu verschiedenen Lösungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Städte weltweit kämpfen unterschiedlich gegen die Hitze an.
- Helle Farben, Sprühnebel und Sonnensegel helfen, die Hitze zu reduzieren.
- Auch in Zürich wird der Einsatz von Sprühnebel getestet.
Die Schweiz brutzelt bei bis zu 37 Grad dahin. Die hohen Temperaturen sind besonders in Städten kaum aushaltbar. Der Effekt der «städtischen Wärmeinsel» ist wissenschaftlich belegt. Er sorgt dafür, dass urbane Gebiete bis zu 15 Grad heisser sein können als ihre ländlichen Nachbarn.
Eine der Hauptursachen für den Effekt ist die stärker versiegelte Bodenoberfläche. Beton strahlt mehr Hitze ab, als zum Beispiel Gras.
Städte weltweit haben das Problem erkannt, das durch den Klimawandel und schlechte Stadtplanung verstärkt wird. Die Behörden greifen jetzt zu unterschiedlichen Strategien, um die Hitze in ihren Städten zu verringern.
Barcelona etwa setzt auf die Begrünung der Strassen. Die spanische Stadt hat 2017 einen «Baum-Masterplan» ins Leben gerufen, mit dem Ziel, bis 2037 30 Prozent der Stadtfläche mit Klima-resistenten Grünpflanzen zu bebauen.
Sprühnebel und Sonnensegel
Auch China und Japan hatte diesen Sommer bereits mit Rekordtemperaturen zu kämpfen. Grossstädte wie Wuhan oder Tokyo setzen deswegen auf Sprühnebel, um die Bevölkerung abzukühlen. Mobile «Sprüh-Kanonen» fahren in China zusätzlich durch die Strassen.
Auch in der Schweiz wird der Sprühnebel ausprobiert, so etwa vergangenes und auch dieses Jahr in Zürich. Das Pilotprojekt auf dem Turbinenplatz wird Ende Jahr ausgewertet.
Helle Farben strahlen weniger Hitze ab als dunkle – diese Tatsache nutzen etwa die Griechen und setzen schon lange auf weiss-angemalte Häuser.
Auch in der Wüstenstadt Las Vegas (USA) wird mit weissen Hausdächern experimentiert. Und heller Asphalt kommt zum Beispiel in Phoenix, Arizona, zum Einsatz. Dieser erhitzt sich bis zu sieben Grad weniger als der herkömmliche dunkle Strassenbelag.
Sevilla und andere spanische Städte, wie Madrid oder Murcia, setzen nochmals auf eine andere Strategie: Sonnensegel. Die Altstadtgassen werden mit Sonnensegeln gedeckt, damit die Touristen beim Schlendern genügend Schatten finden.