So reduzieren Niederlande und Co. ihren CO2-Ausstoss
Die Ziele des Pariser Klimaabkommens scheinen auch rund vier Jahre nach der Verabschiedung in weiter Ferne. Jetzt unternehmen diverse Länder erste Schritte.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Pariser Klimaabkommen legt eine Obergrenze für die globale Erderwärmung bis 2050 fest.
- Dazu müssen die CO2-Emissionen reduziert werden.
- Einige Länder haben in letzter Zeit Schritte in diese Richtung angekündigt.
Seit dem gestrigen Montag tagt in Madrid die UN-Klimakonferenz. Vertreter aus rund 200 Staaten wollen bis am 13. Dezember verhandeln. Ihr Vorhaben: Konkrete Wege aufzuzeigen, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens vom Jahr 2015 erreicht werden können.
Das Pariser Klimaabkommen wurde vor vier Jahren an der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet. Es sieht die Begrenzung der menschengemachten globalen Erderwärmung bis 2050 auf klar unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten vor.
Dazu müssen die CO2-Emissionen reduziert werden. Einige Länder haben in den letzten Monaten bereits Schritte in diese Richtung unternommen.
Senkung des Tempolimits in den Niederlanden
Ab nächstem Jahr soll das Tempolimit auf niederländischen Autobahnen tagsüber auf 100 km/h gesenkt werden. Nur zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens sei eine Geschwindigkeit von bis zu 130 Kilometern pro Stunde erlaubt. Dies gab die Regierung Mitte November bekannt.
Zudem arbeitet die Regierung an einem weiteren Reduktionsprogramm: Unter anderem sind Einschränkungen bei der Tierfutterung geplant.
Südkorea schaltet vorläufig bis zu einem Viertel der Kohlekraftwerke ab
Ab Dezember bis Ende Februar lässt die südkoreanische Regierung acht bis 15 der insgesamt 60 Kohlekraftwerke abschalten. Die restlichen Kohlekraftwerke sollen auf 80 Prozent ihrer Kapazität reduziert werden. Die 60 Werke produzieren rund 40 Prozent des Stroms im asiatischen Land.
Island verbietet Einsatz von Schweröl in seinen Hoheitsgewässern
Noch diese Woche will der isländische Umweltminister eine Verordnung verabschieden, die ab dem 1. Januar 2020 in Islands Hoheitsgewässern den Einsatz von Schweröl verbietet. Island ist damit das erste Land, das ein Verbot von dieser Reichweite verhängt.
Gemäss dieser Verordnung könnten Schiffe in dieser Region nur noch Schweröl einsetzen, wenn eine geeignete Reinigungsvorrichtung zur Reduzierung der Schwefeldioxidfreisetzung eingesetzt wird. Schweröl wird vor allem von Schiffen verwendet und stösst bei der Verbrennung viel umweltschädliches Russ in die Atmosphäre.
Auch Pakistan plant erste Schritte
Die Regierung Pakistans, vor allem Premier Imran Khan, sieht in der minderen Qualität der Treibstoffe das grösste Problem: Ab 2020 wird bei den Treibstoff-Importen auf höhere Qualität gesetzt. Die pakistanischen Raffinerien erhalten drei Jahre Zeit, um die Qualität ihrer Produkte entsprechend anzupassen.
Gleichzeitig will die Regierung den Fokus der eigenen Autoindustrie auf E-Autos lenken und künftig im ÖV der Städte auf hybride oder E-Busse setzen. Auch gegen landwirtschaftlich verursachte Emissionen wurden Massnahmen angekündigt.