Spahn fordert Strategiewechsel der Union im Wahlkampfendspurt
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jens Spahn hat die Union angesichts der desaströsen Umfragewerte zu einem Strategiewechsel im Wahlkampfendspurt vor der Parlamentswahl in Deutschland aufgefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wir brauchen einen Strategiewechsel, wir brauchen auch einen Wahlkampf, der die Unterschiede klarer macht», sagte der Gesundheitsminister am Sonntagabend bei Bild TV.
Darüber hinaus sprach er sich dafür aus, mehr auch auf das Team hinter Kanzlerkandidat Armin Laschet zu setzen. «Wir haben gute Leute, die die Union als Team auch ausmachen», sagte Spahn. am 26. September wird in Deutschland ein neues Parlament - Bundestag - gewählt.
«Wer CDU und CSU wählt, der bekommt (Friedrich) Merz und (Markus) Söder, auch Spahn und (Annegret) Kramp-Karrenbauer, auch (Carsten) Linnemann und (Karl-Josef) Laumann und auch (Dorothee) Bär und (Nadine) Schön», sagte Spahn. Es sei die Stärke von CDU-Chef Laschet, «ein Team zusammenstellen zu können, starke Köpfe auch im Kabinett im engsten Team haben zu können». Spahn sagte weiter: «Wir müssen kämpfen die nächsten vier Wochen.» Die Union müsse künftig die Unterschiede prägnanter herausarbeiten: «Die einen wollen Steuern einführen und erhöhen, wir wollen Steuern senken. Klimaschutz durch Verbote oder Klimaschutz durch Innovation? Multikulti oder Leitkultur?»
Der Abwärtstrend der Union hatte sich am Wochenende verfestigt, eine weitere Umfrage sah die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz als stärkste Kraft. Im wöchentlichen Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa für «Bild am Sonntag» gewannen die Sozialdemokraten zwei Prozentpunkte. Mit 24 Prozent liegen sie nun deutlich vor der Union, die nur noch auf 21 Prozent kommt (minus 1). Der im Sonntagstrend ausgewiesene Wert ist der niedrigste, den Insa jemals für die CDU/CSU gemessen hat.
Die Forderung nach einem Wechsel des Kanzlerkandidaten der Union von Laschet zu CSU-Chef Markus Söder lehnte Spahn bei Bild TV ab: «Im laufenden Spiel wechseln Sie doch nicht den Trainer aus.» Für ihn persönlich gelte: «Ich unterstütze aus voller Überzeugung unseren Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten.»