Spielzeug, Frieden und mehr Zeit mit Papa

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Deutschland,

Buntstifte, Puppen und Handys: Für Weihnachten haben viele Kinder bereits ihre Wunschliste erstellt. Oft stehen darauf auch Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann.

Ein Wunschzettel mit dem Text « Liebes Christkind, bitte kannst Du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?» hängt in der Christkindpostfiliale der Deutschen Post.
Ein Wunschzettel mit dem Text « Liebes Christkind, bitte kannst Du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?» hängt in der Christkindpostfiliale der Deutschen Post. - Oliver Berg/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nora wünscht sich ein Fahrrad ohne Rücktritt, Lea einen zwei Meter grossen Teddy und Max einen ferngesteuerten Dinosaurier. Im Advent stapeln sich Zehntausende Wunschzettel von Kindern in den sieben deutschen Weihnachtspostämtern.

Klassiker wie Mal- und Bastelsachen, Lego, Playmobil oder Barbie-Puppen seien stark gefragt, dazu aber auch Handys oder Tablets, sagt Rosemarie Schotte, ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts im unterfränkischen Himmelstadt.

Kinder haben oft mit genauen Vorstellungen

Oft haben die Kinder ganz genaue Vorstellungen, die sie dem Christkind oder Weihnachtsmann mitteilen. Die fünfjährige Ina etwa wünscht sich «alles mögliche für die Puppenküche, und zwar Staubsauger, Teigmixer und Smoothie-Maker». Jaron hätte gerne eine «E-Gitarre mit einem guten Verstärker», Louis eine Zuckerwattemaschine und Klara ein Pupskissen. Manche Kinder schreiben die Bestellnummer eines Artikels dazu oder kleben Bildchen aus Werbeprospekten auf, damit an Heiligabend auch ja das richtige Geschenk unter dem Baum liegt.

Die Spielzeugbranche hofft trotz gestiegener Preise und allgemein getrübter Konsumstimmung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. Die vergangenen Krisen hätten gezeigt, dass Eltern und Grosseltern lieber an sich selbst sparten und ihr Geld stattdessen für die Kinder ausgäben, meint Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren.

Viele Wünsche sind immateriell

Doch neben Spielsachen oder Büchern äussern viele Kinder auch Wünsche, die nicht mit Geld bezahlbar sind. «Oft spielen Geschenke nicht mehr die alleinige Hauptrolle. Etwa die Hälfte der Wünsche sind ideell», schätzt Britta Töllner, Sprecherin der Deutschen Post für die Christkindpostfiliale Engelskirchen bei Köln. In diesem Jahr wird besonders oft «Frieden» genannt: «Bitte kannst du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?»

Die fleissigen Helferinnen und Helfer in den Postämtern beantworten jede Zuschrift – auch in verschiedenen Sprachen, denn die Briefe kommen aus aller Welt. Das Engelskirchener Christkind antwortet in diesem Jahr erstmals auch auf Ukrainisch. Es seien bereits mehrere Briefe ukrainischer Kinder eingegangen, berichtet Töllner. «Ich möchte, dass Papa kommt», schreibt die achtjährige Alina, die zurzeit in Wuppertal wohnt. Sofia aus Dortmund wünscht sich «schöne Kleidung», einen Laptop und dass sie Deutsch und Englisch sprechen lernt.

Auffallend häufig fänden sich in den Kinderbriefen dieses Mal auch Wünsche für ein schönes und friedvolles Weihnachten zu Hause, sagt Töllner. Etwa «ein ruhiges Fest», «Kekse naschen bei Kerzenlicht», «dass Oma und Opa kommen» oder «dass Mama und Papa mehr Zeit für mich haben». Die Vermutung der Weihnachtspost-Expertin: Die grossen Krisen und die Sorgen der Erwachsenen weckten wohl auch bei den Kleinen ein Bedürfnis nach Sicherheit und Harmonie.

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