Starkregen, Gewitter und Hagel über Deutschland
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Starkregen und Hagelschauern in der Nacht zum Dienstag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Abend und Mittwoch mit weiteren Unwettern.
Meteorologen erwarten örtlich «tischtennisballgrosse Hagelkörner und einzelne Orkanböen». Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte, soll es tagsüber noch ruhig bleiben. Am Abend sollen im Osten und Südosten, beispielsweise im Erzgebirge, Gewitter entstehen, die sich dann im Laufe der Nacht Richtung Nordwesten ausbreiten.
Bereits in der Nacht zum Dienstag waren vor allem der Süden und Osten betroffen. Fast 900 Mal seien Polizei und Feuerwehr in München und anderen Regionen Oberbayerns ausgerückt. Ungewöhnlich grosse Hagelkörner zertrümmerten nach Angaben der Einsatzkräfte zahlreiche Autoscheiben, Dachfenster und teils auch Gebäudefassaden, es gab zudem mehrere Verletzte. Manche Augenzeugen sprachen von tennisballgrossen Hagelkörnern. Eine Gesamtschadenssumme könne nicht genannt werden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Ingolstadt am Dienstag.
Auch Verletzte gab es in Bayern: Drei Menschen erlitten durch den Hagelschlag Platzwunden am Kopf. Im Allgäu wurden ein Siebenjähriger und zwei Männer durch einen umstürzenden Baum verletzt.
Im Bahnverkehr gab es ebenfalls Einschränkungen: Laut Deutscher Bahn fielen etwa zwischen Landshut und München Bäume auf die Gleise. Die Züge konnten jedoch Umleitungen fahren. Zu leichten Verzögerungen kam es im Güterverkehr zwischen Berlin und Dresden.
Im Süden Sachsens fielen laut DWD 30 bis 50 Liter Regen pro Stunde. Im Erzgebirgskreis meldete die Polizei überflutete Strassen. Mehrere kleinere Erdrutsche gab es nach Angaben der Feuerwehr im Kirnitzschtal in der Sächsischen Schweiz. Gewitter und Hagel hätten dort Erdmassen und Geröll auf Strassen und Gleise gespült, sagte der Gemeindewehrleiter der Sebnitzer Feuerwehr am Dienstag. Einen grösseren Erdrutsch auf einer Länge von etwa 30 bis 50 Metern gab es in der Nähe des Forsthauses im Kirnitzschtal.
Im Niedersächsischen Wattenmeer verhinderte schlechtes Wetter den Beginn der Seehundzählung. Am Dienstag sollten eigentlich drei Maschinen mit erfahrenen Seehundzählern über die Gebiete zwischen Ems, Weser und Elbe starten. Wegen einer dichten Wolkendecke hätten jedoch schlechte Sichtverhältnisse geherrscht, sagte Sprecherin Hiltrud Schrandt vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg. Der Flugtermin werde auf voraussichtlich Donnerstag verschoben.