TAG Immobilien sieht mögliche Mietpreis-Regulierung gelassen

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Deutschland,

Grössere Immobilienkonzerne stehen aufgrund rasant steigender Mieten in den Ballungszentren unter Druck. In Berlin etwa soll es einen Mietendeckel geben.

Wohnhäuser an der Frankfurter Allee im Bezirk Friedrichshain. Foto: Wolfgang Kumm
Wohnhäuser an der Frankfurter Allee im Bezirk Friedrichshain. Foto: Wolfgang Kumm - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wohnungsverwalter TAG Immobilien sieht sich im Falle einer stärkeren Regulierung der Mieten in Metropolen nur im geringen Umfang betroffen.

Die Immobilien des Hamburger Konzerns würden in den sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgrossen Städten liegen, wie TAG am Donnerstag bei Vorlage der Halbjahreszahlen erläuterte. So befänden sich im Zentrum von Berlin nur rund 300 Wohnungen von den rund 83 000 Wohnungen des Immobilienkonzerns.

Der grösste Teil der Wohnimmobilien stehe in ostdeutschen Städten wie etwa Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin. Sollte es aber wider Erwarten zu einer bundesweiten strengeren Regulierung der Mieten kommen, dann wären auch die Immobilien des MDax-Konzerns betroffen, hiess es weiter.

Den grösseren Immobilienkonzernen weht aufgrund steigender Mieten in den Ballungszentren ein immer stärkerer Gegenwind entgegen. Erst kürzlich hatte sich der Berliner Senat auf Eckpunkte für einen Mietendeckel geeinigt, mit dem die Mieten in der Hauptstadt in den kommenden fünf Jahren eingefroren werden sollen. Eine Berliner Bürgerinitiative will zudem die Enteignung grosser Immobilienunternehmen durchsetzen.

In den ersten sechs Monaten liefen die Geschäfte für TAG dank steigender Mieten aufgrund der Wohnungsnot in Ballungszentren weiter rund. Der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft - die für Immobilienunternehmen wichtige Kenngrösse FFO1 (Funds From Operations) - erhöhte sich im Jahresvergleich um rund 13 Prozent auf 80,3 Millionen Euro. Zum Zuwachs trugen neben höheren Mieten auch geringere Kosten bei. Der FFO ergibt sich im Kern aus dem Überschuss plus Abschreibungen auf Immobilien und abzüglich von Veräusserungsgewinnen.

Der Gewinn aus Vermietungen stieg auf knapp 128 Millionen Euro. Das waren rund vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Konzernergebnis erhöhte sich auf 234 Millionen Euro, nach 218 Millionen ein Jahr zuvor. Hier profitierte das Unternehmen vor allem von einer Aufwertung seiner Immobilien, aber auch von niedrigeren Finanzierungskosten und seinem Dienstleistungsgeschäft. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern.

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