Tausende Flüchtlinge in Griechenland obdachlos
Aufgrund eines Regierungsbeschluss sind nun tausende Migranten in Griechenland obdachlos. Hilfsorganisationen protestieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland befinden sich tausende Migranten in Obdachlosigkeit.
- Dies aufgrund eines neuen Regierungsbeschluss, welcher Eigenständigkeit fordert.
- Beinahe 80 Hilfsorganisationen wehren sich nun in einem Protestbrief.
Nicht nur die prekäre Lage in den griechischen Flüchtlingslagern sorgt bei der Bevölkerung für Kopfzerbrechen. Kürzlich beschloss die Regierung unter dem konservativen Premier Kyriakos Mitsotakis, dass als asylberechtigt anerkannte Migrantinnen und Migranten keinen Anspruch mehr auf von Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellte Quartiere haben.
Dies bedeutete für viele Migranten vor allen Dingen etwas: Obdachlosigkeit. Und dies Mitten im Winter. Laut örtlichen Medien könnten rund 11'000 Personen von diesem Entscheid betroffen sein. Dies berichtet das österreichische ORF.
Migranten standen unter Schutz von Hilfsprogrammen
Zuvor standen die Betroffenen unter der Aufsicht von Unterstützungsprogrammen wie «Estia» und «Helios». Durch diese Organisationen wurde ihnen ein Dach über dem Kopf geschaffen.
Nun möchte die griechische Regierung aber, dass anerkannte Asylberechtigte künftig «auf eigenen Beinen» stehen sollten. Viele wurden infolgedessen dazu gezwungen, ihre Unterkünfte zu verlassen.
Laut der Mitsotakis-Regierung müssen sich anerkannte Flüchtlinge wie jeder griechische Bürger selbst um Unterhalt kümmern. Doch: Dieser Beschluss führte dazu, dass sich die meisten nun in Obdachlosigkeit befinden. Dies, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichen, so schreiben 73 Hilfsorganisationen in einem Protestbrief.
Migranten leiden unter bürokratischen Hürden
In dem finanziellen Hilfsprogramm «Helios» waren beinahe 23'000 Flüchtlinge registriert. Und über 9'000 dieser bekamen beispielsweise einen Mietzuschuss. Viele Migranten werden jedoch nun nicht mehr von «Helios» unterstützt.
Die Hilfsorganisationen warnen vor bürokratischen Hürden, welche den Asylberechtigten in den Weg gestellt werden. Viele hätten aufgrund sprachlicher Hindernisse und Diskriminierung kaum eine Chance auf Arbeit.
Bei den Betroffenen handelt es sich laut den Organisationen auch um besonders schutzbedürftige oder traumatisierte Personen, etwa um Opfer von sexueller Gewalt. Auch viele allein stehende und allein erziehende Frauen seien darunter.