Toshiba beendet Geschäft mit Atomkraftwerken in Grossbritannien
Toshiba will in Grossbritannien keine weiteren Atomkraftwerke mehr bauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Toshiba steigt aus dem Geschäft mit britischen Atomkraftwerken aus.
- Grund dafür ist die Sanierung der Firma und der Abbau von Stellen.
Der japanische Elektronikkonzern Toshiba will seine Sanierung durch Rückzug aus Geschäftsbereichen und dem Abbau von Arbeitsplätzen vorantreiben. Wie der Konzern heute Donnerstag anlässlich der Vorlage seiner Halbjahreszahlen bekanntgab, zieht man sich aus dem Geschäft mit dem Bau von Atomanlagen in Grossbritannien zurück.
Zudem soll das Geschäft mit Flüssiggas in den USA verkauft werden. Zuvor war bereits die gut laufende Chipsparte verkauft worden. Als Folge verbuchte Toshiba in der ersten Hälfte des noch bis 31. März 2019 laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von ungefähr 9,5 Milliarden Franken, nachdem im gleichen Vorjahreszeitraum noch ein Fehlbetrag in Höhe von 439 Millionen Franken angefallen war.
Das Unternehmen war 2015 in einen Bilanzierungsskandal geschlittert, zudem wuchs sich der Einstieg in das US-Atomkraftwerksgeschäft zu einer existenziellen Krise aus. Seit dem Skandal und der Insolvenz von Westinghouse Electric schrieb das einstige japanische Vorzeigeunternehmen hohe Verluste. Um finanziell Luft zu bekommen, beschloss Toshiba, seine Chipsparte zu verkaufen.
Nach japanischen Medienberichten plant der Konzern in den kommenden fünf Jahren zudem, weltweit rund 7000 der zuletzt 132 000 Arbeitsplätze abzubauen. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 5,1 Prozent auf 15,5 Milliarden Franken.
Für das Gesamtgeschäftsjahr kappte Toshiba aufgrund der Umstrukturierungskosten seine Ertragsprognose und geht jetzt von einem Nettogewinn von noch 8 Milliarden Franken aus, nachdem man bislang noch einen Ertrag von knapp 9,5 Milliarden Franken angepeilt hatte.