Traton mit durchwachsenem Börsenstart
Nach einer Verzögerung wegen des schwierigen Marktes hat Volkswagen nun seine Tochter Traton an die Börse gebracht.
Das Wichtigste in Kürze
- Traton mit mässigem Start an der Börse.
- Den Börsengang bezeichnete das Unternehmen am Freitag als den weltweit fünftgrössten.
Der Börsenstart der VW-Lastwagensparte Traton ist durchwachsen verlaufen. Die Papiere der Lkw- und Bustochter starteten am Freitag an der Frankfurter Börse. Auf Höhe des Ausgabepreises von 27 Euro gingen sie in den Handel.
Zwar stiegen sie zunächst leicht an, gerieten dann aber unter Verkaufsdruck. Am Ende des ersten Handelstags schloss sie bei 26,45 Euro. Schon im Vorfeld lief es nicht so erfolgreich wie erhofft. Mit gut 1,5 Milliarden Euro flossen knapp 400 Millionen Euro weniger in die Kasse des Autobauers als ursprünglich maximal erhofft.
Die Preisspanne hatte nämlich zunächst bei 27 bis 33 Euro gelegen. Der Platzierungspreis wurde für die insgesamt 57,5 Millionen Aktien aus dem eigenen Bestand auf 27 Euro je Stück festgesetzt. Das hatte das Unternehmen am Donnerstagabend mitgeteilt.
Börsengang von Traton soll Mehrwert schaffen
Auch die Marktkapitalisierung von 13,5 Milliarden Euro liegt am unteren Ende der ursprünglichen Spanne von 13,5 bis 16,5 Milliarden Euro. Der anfängliche Streubesitz von 11,50 Prozent entspricht hingegen den Planungen.
Der Börsengang gilt als ein wichtiger Baustein in den Plänen von VW-Chef Herbert Diess, den Unternehmens-Wert zu steigern.
«Der Börsengang hat das klare Ziel, Mehrwert für unsere Stakeholder zu schaffen.» Das hatte VW-Finanzvorstand Frank Witter bei der Ankündigung des ersten Handelstages vor zwei Wochen gesagt.
Zu Traton gehören die Hersteller Scania, MAN und die brasilianische Nutzfahrzeugtochter Volkswagen Caminhões e Ônibus.
Traton mit fünftgrösstem Börsengang 2019
Das Unternehmen verkaufte im vergangenen Geschäftsjahr weltweit 233'000 Nutzfahrzeuge. Es erzielte einen Umsatz von 25,9 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 1,7 Milliarden Euro.
Im März noch hatte VW die Pläne wegen des damals schwierigen Marktumfelds vorerst auf Eis gelegt. Der Konzern wollte die Anteile an der Sparte mit den grossen Nutzfahrzeugen nicht unter Wert abgeben.
Laut der Beratungsfirma EY hat sich der Weltmarkt für Börsengänge nach einem sehr schwachen Jahresauftakt im zweiten Quartal erholt. Den Traton-Börsengang bezeichnete das Unternehmen am Freitag als den weltweit fünftgrössten seit Jahresbeginn.