Trotz Buchungsplus kein Liegestuhlmangel in Mallorca zu befürchten

Keystone-SDA
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Zürich,

Die beliebte spanische Ferieninsel Mallorca füllt sich langsam wieder mit Touristen. Eine Liege am Strand müssen die Sonnenhungrigen aber noch lange nicht reservieren, denn laut den Reiseveranstaltern kann von einem Boom keine Rede sein. Die Airlines sehen das etwas anders.

Coronavirus - Mallorca
Eine Familie spaziert am Strand, während Kitesurfer den Tag das Meer vor Can Pastilla geniessen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem die deutsche Bundesregierung vergangene Woche Mallorca von der Liste der Corona-Risikoländer gestrichen hat, zieht es unsere nördlichen Nachbarn wieder vermehrt an den Ballermann auf ihrer Lieblingsinsel.

Der grösste deutsche Reiseanbieter Tui meldet kurz vor dem Start der vorgezogenen Ostersaison auf Mallorca anhaltend starke Buchungen.

Auch der deutsche Reiseveranstalter Schauinsland berichtete von einem kräftigen Anstieg der Buchungen. «Wir sehen aktuell eine Verdopplung der tagesaktuellen Buchungseingänge für die Osterferien», sagte Schauinsland-Manager Andreas Rüttgers.

Ab dem kommenden Montag gelten Spanien und Portugal auch in der Schweiz nicht mehr als Risikoländer gemäss der Liste des Bundes. Aus diesem Grund stellen auch die hiesigen Reiseveranstalter ein gesteigertes Interesse an diesen beiden Reiseländern fest, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur AWP angeben.

«Für Spanien und Portugal nehmen Interesse und Nachfrage nun spürbar zu», sagte Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni und ihren Schwestermarken. Auch bei Tui Suisse sind gemäss Online-Klickzahlen und Anfragen im Reisebüro Interesse und Nachfrage an Reisen nach Spanien und Portugal angestiegen, wie Sprecherin Milica Vujcic angibt.

In anderen Jahren würde eine solche Zunahme der Buchungen oder gar eine Verdoppelung der Nachfrage für einen Boom sprechen. Doch die Welt steckt noch immer mitten in der Coronakrise und damit in der schlimmsten Tourismuskrise der Geschichte.

Will heissen: Das Niveau, auf dem sich der Tourismus derzeit befindet, ist so tief, dass selbst eine Verdoppelung noch immer eine viel geringere Touristenzahl bedeutet als in den Jahren vor der Pandemie. Die Buchungszahlen seien «trotz der Verdopplung noch immer um ein Vielfaches niedriger als in einer normalen Saison, so dass die Insel immer noch sehr, sehr leer sein wird», so Rüttger von Schauinsland Deutschland. Dass von einem Boom nicht die Rede sein kann, geben auch Flick von Kuoni, Vujcic von Tui und Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler unisono zu.

Viel enthusiastischer klingt es allerdings bei den Airlines. «Der Wegfall der Quarantänebestimmungen für Spanien und Portugal hat einen starken Nachfrageschub ausgelöst», teilte etwa die Swiss vor zwei Tagen in einer Mitteilung mit. Innerhalb einer Woche habe die Fluggesellschaft für Flüge in diese Länder bis zu fünfmal mehr Buchungen verzeichnet.

Bei der Schwestergesellschaft Edelweiss die gleiche Geschichte: Laut Sprecher Andreas Meier haben die Buchungen nach Spanien und Portugal massiv zugenommen, nachdem der Bund den Wegfall der beiden Länder von der Risikoliste bekanntgegeben hat. Und dieses Phänomen sei immer zu beobachten, sobald eine Destination von der Risikoliste genommen werde, sagte Meier. In Bezug auf die Buchungen sei Mallorca bei Edelweiss derzeit die Nummer 1 bei den Ferienzielen in Spanien.

Warum die Airlines die Buchungszunahme offenbar deutlich mehr spüren als die Reiseveranstalter, können die Betriebe selbst nicht angeben. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP äussern Branchenkenner Vermutungen, dass zumindest ein Teil der Nachfrage von in der Schweiz lebenden Portugiesen oder Spaniern stammen könnte, die dort bei ihren Verwandten unterkommen und deshalb kein Reisebüro-Kombiangebot mit Hotel buchen.

Andere Quellen vermuten, dass im Moment vor allem junge Leute den Mut hätten, nach Spanien oder Portugal zu fliegen. Und diese buchten häufiger direkt anstatt über ein Reisebüro. Und auch dort dürften die Buchungen gegen Ostern hin noch etwas zulegen. Denn momentan werden Reisen laut Hotelplan-Sprecherin Gähweiler «ultra last minute», oft nur etwa 1-2 Wochen vor Abreise, gebucht.

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