Die Tschadsee-Konferenz könnte ein Erfolg werden. Für eine der grössten humanitären Tragödien der Welt kommen über 2 Milliarden Dollar zusammen.
Nigeria Boko Haram
Kinder wurden vom Militär aus den Fängen von Boko Haram in Nigeria gerettet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt sind in der Region um den Tschadsee 2,4 Millionen Menschen auf der Flucht.
  • Sie fliehen vor der Terrorgruppe Boko Haram.
  • Das zugesprochene Geld soll die humanitäre Krise lindern.
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An der Tschadsee-Konferenz in Berlin sind am ersten Tag Hilfszusagen von mehr als zwei Milliarden Dollar für die Stabilisierung und Entwicklung der Region zusammengekommen. Die Teilnehmer kündigten an, in den kommenden Jahren insgesamt 2,17 Milliarden Dollar (rund 2,10 Milliarden Franken) für die Tschadsee-Region zur Verfügung zu stellen, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag mitteilte. Entwicklungsbanken sagten demnach zusätzlich 467 Millionen Dollar in günstigen Krediten zu.

Zur Tschadsee-Konferenz im Auswärtigen Amt beraten noch bis Dienstag Vertreter von mehr als 70 Staaten, internationale Organisationen und zivilgesellschaftliche Akteure über humanitäre Hilfe, Stabilisierung und Entwicklungszusammenarbeit in der Tschadsee-Region. Neben Deutschland sind auch Norwegen, Nigeria und die UNO Gastgeber der Veranstaltung. Maas hatte zur Eröffnung gesagt, am Tschadsee spiele sich «eines der grössten humanitären Dramen unserer Zeit» ab.

In der Region um den Tschadsee am südlichen Rand der Sahara sind nach Angaben der UNO derzeit fast 2,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Allein in Nigeria gibt es 1,9 Millionen Binnenvertriebene, die vor der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram geflohen sind. Armut und der Klimawandel verschärfen die Situation: Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind in der Region insgesamt elf Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.

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