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Türkei bombardiert erneut Kurdenmilizen im Nordirak

Keystone-SDA
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Türkei,

Nach dem Tod fünf türkischer Soldaten an der Grenze zum Irak fliegt die Türkei bereits den zweiten Tag in Folge Luftangriffe gegen Kurdenmilizen.

Türkische Soldaten patrouillieren in der Provinz Sirnak an der türkisch-irakischen Grenze im Südosten der Türkei. (Archivbild) - keystone

Das türkische Militär hat den zweiten Tag in Folge Luftschläge gegen Kurdenmilizen im Nordirak geflogen. Dabei seien zehn Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ausser Gefecht gesetzt worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit. In der Regel meint die Regierung in Ankara damit, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangen genommen wurden. Die Luftschläge sind eine Reaktion auf einen Angriff auf einen türkischen Militärstützpunkt im Nordirak am Freitag.

Bei Gefechten mit PKK-Kämpfern waren mindestens neun türkische Soldaten getötet und vier weitere verletzt worden. Seitdem bombardiert die türkische Luftwaffe Kurdenmilizen im Nordirak und in Nordsyrien.

Die PKK kämpft seit den 80er Jahren gegen den türkischen Staat und verübt immer wieder Anschläge in der Türkei. Sie wird von Ankara, Europa und den USA als Terrororganisation eingestuft. Ankara geht regelmässig in Militäreinsätzen gegen die PKK vor, deren Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen liegt.

Kommentare

User #3278 (nicht angemeldet)

Hoffentlich wird nicht bald darüber informiert, wer wen nicht bombardiert.

User #4048 (nicht angemeldet)

Die Kurden sind ein Volk, dessen Hauptsiedlungsgebiet als Kurdistan bezeichnet wird. Sie bilden eine bedeutende autochthone ethnische Volksgruppe in der Türkei, im Irak, in Iran und Syrien. Die kurdischen Sprachen gehören zu den indogermanischen Sprachen, und zwar zum nordwestlichen Zweig der iranischen Sprachen. Die Zahl der Angehörigen des Volkes ist nicht genau bekannt, weil in den Staaten, in denen die meisten Kurden leben, Daten über ethnische Zugehörigkeiten nicht erhoben werden. Schätzungen allein für Kurdistan und angrenzende Gebiete bewegen sich um 35 Millionen Menschen. Seit den 2014 kulminierenden Spaltungstendenzen im Irak und wegen des langjährigen Bürgerkriegs in Syrien verstärken sich die Bestrebungen zur Gründung eines eigenen kurdischen Staates. In den frühen 1920er Jahren wurde im Libanon die Organisation Xoybûn gegründet, die unter anderem den Ararat-Aufstand anführte. Während aufgrund gegebener Repressionen in der Region viele kurdische Parteien zum Teil im Untergrund oder im Exil agieren oder mit einem plötzlichen Verbot und der Zerschlagung der Partei und Verhaftung ihrer Mitglieder rechnen müssen, konnten sich besonders im Irak, nach der De-facto-Autonomie mit der Errichtung der Flugverbotszone 1991 und später der De-jure-Autonomie nach dem Irakkrieg, feste politische Strukturen bilden. So führt die Autonome Region Kurdistan ein eigenes Parlament mit Sitz in Erbil und verfügt über einen eigenen Präsidenten.

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